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  3. Augsburg: So treffen Ärzte schwierige Entscheidungen

Augsburg
16.07.2015

So treffen Ärzte schwierige Entscheidungen

Was tun, wenn das Leben eines Menschen nur noch am „seidenen Faden“ medizinischer Apparate hängt? Immer öfter werden Ärzte, Pfleger und auch Angehörige vor diese Frage gestellt. Das Ethikkomitee am Augsburger Klinikum hilft beratend.
Foto: M. Becker

Das Ethikkomitee des Augsburger Klinikums berät Mediziner bei schwierigen Grenzfällen. Die Empfehlungen sind vor allem dann gefragt, wenn es um ein würdevolles Sterben geht.

Manchmal geraten auch Ärzte und Pflegemitarbeiter, die schon alles gesehen haben, an ihre Grenzen. Einer Ärztin der II. Klinik für Kinder und Jugendliche am Klinikum Augsburg erging es im letzten Jahr so: Sie wandte sich an das Klinische Ethikkomitee mit der Bitte um eine ethische Fallbesprechung. Was war passiert?

Ein kleines Mädchen wurde in einen Autounfall verwickelt und trug schwerste irreversible Verletzungen davon. Es konnte nicht mehr selbstständig schlucken und atmen. Es war abzusehen, dass es nie wieder die Fähigkeit zu eigenständiger Nahrungsaufnahme, Kommunikation und Bewegung erlangen würde. Der Hirnstamm war so schwer geschädigt, dass das Leben des Kleinkindes für immer von Maschinen abhängig wäre. Die Ärztin schaltete das Klinische Ethikkomitee (KEK) ein. Es berät in solchen Fällen das medizinische Team und bietet eine Empfehlung zum weiteren Vorgehen an.

Das KEK wurde 2013 gegründet und setzt sich aus über 20 Mitarbeitern aus allen Bereichen der Medizin, der Pflege, der Administration sowie der Klinikseelsorge zusammen. Die Mitglieder werden vom Vorstand des Klinikums für drei Jahre berufen und agieren unabhängig. Gestern wurde eine Bilanz der bisherigen Arbeit gezogen.

Wie sollen Ärzte mit todkranken Menschen umgehen?

2014 hat das Gremium seine Arbeit aufgenommen und fünf Ethikberatungen für Mitarbeiter am Klinikum durchgeführt. Bis zu zehn Beratungen pro Jahr sind das Ziel. Meist geht es um Patienten, denen schwere Operationen bevorstehen, die aber nicht mehr einwilligungsfähig sind. Ein Beispiel betraf aber auch einen alten Mann, dessen Fall zeigt: Das Alter ist irrelevant, hinter jedem Fall steht ein Mensch. Bei dem Patienten wurde eine schwere Schluckstörung diagnostiziert, die auf einer Schädigung des Hirnstammbereiches beruhte.

Er musste über eine Sonde ernährt werden, war aber nach wie vor lebensfroh. In enger Abstimmung mit den Angehörigen wurde ethischer Rat eingeholt, um über die Möglichkeiten und Grenzen einer Therapie bei einer kompletten Nahrungsverweigerung zu beraten.

Das ist ein Fall von vielen. „Die moderne Medizin stellt alle Klinik-Mitarbeiter zunehmend vor ethische Fragen, die ohne intensive Beratung häufig nicht eindeutig zu beantworten sind“, sagt Professor Michael Frühwald, Chefarzt der I. Klinik für Kinder und Jugendliche und Sprecher des Klinischen Ethikkomitees. Weil die Medizin immer besser wird, steigt zwangsläufig die Zahl der schwierigen Entscheidungen. KEK-Geschäftsführerin Dr. Renate Linné betont aber auch: „Das Ethikkomitee spricht Empfehlungen aus, die Entscheidung bleibt beim Arzt.“

Das Klinische Ethikkomitee hat viele Aufgaben

Die moderierte klinische Ethikberatung in Krisensituationen ist jedoch nur eine Aufgabe des Gremiums. Es entwickelt darüber hinaus Leitlinien zu schwierigen ethischen Fragen, beispielsweise zur Therapiebegrenzung bei Erwachsenen, zu Fragen der Ökonomie im Krankenhaus oder zum Umgang mit Ernährungssonden etwa bei Demenzkranken. Auch diese grundsätzlichen Empfehlungen werden im Klinikalltag immer wichtiger. „Es gibt viele akutmedizinische Entscheidungen, bei denen die Uhr läuft und keine Zeit für Diskussionen bleibt“, sagt Dr. Markus Wehler, Chefarzt der Notaufnahme im Klinikum.

Er verweist auf eine Umfrage, wonach in Notaufnahmen deutscher Krankenhäuser bis zu zehn Prozent der Fälle palliativmedizinische Notfallsituationen sind. Etwa jede zweite Wiederbelebung sei mit schwierigen ärztlichen Entscheidungen verbunden. Das gilt auch im Klinikum Augsburg. Wehler geht von täglich fünf bis zehn solcher Fälle in der Notaufnahme aus.

Wie steht das Klinikum zur Sterbehilfe?

Ethische Leitlinien sind nach seiner Erfahrung auch deshalb so wichtig, weil in Notfällen Patientenverfügungen oft nicht greifbar oder deren Formulierungen zu allgemein gehalten sind. Bei schwierigen Entscheidungen, die schnell getroffen werden müssen, spielen auch die Weiterbildungsangebote des Ethikkomitees für Mitarbeiter eine große Rolle. „Das lernt man nicht im Medizinstudium“, sagt Wehler.

Nicht zuletzt hat sich das KEK mit einem heißen Eisen der Gesundheitspolitik befasst: dem ärztlich assistierten Suizid von todkranken Menschen. Ende November soll der Bundestag darüber entscheiden. Die Stellungnahme aus dem Klinikum vertritt den Standpunkt, dass die Mediziner ihren Patienten im Ernstfall Hilfe beim Sterben, aber nicht zum Sterben leisten wollen. „Die Debatte im Bundestag geht auch an der Realität vorbei“, kritisiert Frühwald. Sterbende hätten hauptsächlich Kontakt mit Pflegekräften. Diese müssten bei Diskussionen über dieses Thema mitgenommen werden.

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