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Bestseller
20.04.2018

Wenn das Wasser knapp wird …

Der stark geschmolzene norwegische Gletscher Engabreen,  aufgenommen im September 2009. 
Foto: Foto: Hnrich Bäsemann

Nach der „Geschichte der Bienen“ hat die norwegische Autorin Maja Lunde einen weiteren zukunftspessimistischen Roman geschrieben. Nun geht es um Dürre in Südeuropa und um die Folge von Flüchtlingen

Die Prognosen sind jetzt schon düster: 140 Millionen Klimaflüchtlinge wird es laut Weltbank bis 2050 geben: Menschen, die ihre Heimat aufgrund von Missernten, Dürren und Sturmfluten verlassen. Greenpeace schätzt sogar 200 Millionen. Hauptsächlich werden Menschen aus dem südlichen Afrika, Lateinamerika und Südasien betroffen sein. Die Armen der Armen in weiter Ferne. Maja Lunde aber hat in ihrem neuen Roman „Die Geschichte des Wassers“ das Problem näher geholt. Zeitlich wie lokal. Die Autorin des Bestsellers „Die Geschichte der Bienen“ lässt in ihrer jüngsten Klimadystopie das Wasser in Europa knapp werden – und trifft damit wieder den Massengeschmack. Das Buch steht wie sein Vorgänger bereits jetzt unter den fünf meistverkauften Titeln der Bestsellerlisten. Es ist noch ergreifender als Teil eins.

Die „Wasserländer“ habenihre Grenzen dicht gemacht

Im Jahr 2041 ist Spanien bereits eine Wüste, es herrscht Krieg, die Menschen versuchen gen Norden in die „Wasserländer“ zu gelangen, die aber ihre Grenzen schon dicht gemacht haben. Sie flüchten sich in Lager, die wie Inseln in der Trockenheit liegen. So auch der Franzose David mit seiner kleinen Tochter Lou. Er hat auf der Flucht aus der Mittelmeerstadt Argelès seine Frau Anna und seinen kleinen Sohn August verloren und wartet in einem Lager bei Timbaut nahe Bordeaux nun darauf, dass die beiden wieder auftauchen. So hatten sie es vor der Flucht ausgemacht. David ahnt bereits, dass beide den Flammen, die Argelès überrollt hatten, nicht entkommen konnten – doch diese Gedanken lässt er nicht zu, weil er für Lou ein funktionierender Vater sein muss. Obwohl täglich neue Flüchtlinge im Lager ankommen und die Verpflegung immer weiter rationiert wird, bleibt er dort, wartet, hofft.

Eines Tages entdecken Vater und Tochter in einem Garten in der Nähe des Lagers ein aufgebocktes Boot. Erst ist es nur ein Spielzeug für Lou, um auf andere Gedanken zu kommen und der Lagertristesse zu entfliehen. Doch plötzlich sehen sie, dass dieses Boot, die „Blau“, auch ein Hoffnungsschimmer ist.

In Norwegen trägt der Roman den Titel „Blau“, denn das ist nicht nur die Farbe des Wassers – die „Blau“ verbindet auch die Protagonisten des Buches besonders, obwohl diese sich niemals kennen lernen. Plötzlich haben die Klimaflüchtlinge David und Lou indirekt mit einer dramatischen Liebesgeschichte aus Norwegen zu tun. Der von Signe und Magnus. Darum geht es im zweiten Handlungsstrang des Buches, der kapitelweise mit der David-Lou-Geschichte alterniert.

Gletschereis alsParty-Gag für Reiche

Im Jahr 2017 stellt die inzwischen fast 70-Jährige Umweltaktivistin Signe fest, dass ihre Jugendliebe Magnus als Konzernchef Gletschereis abbauen und als Partygag teuer an Reiche verkaufen lässt. Um ihn auf diesen Frevel an der Natur aufmerksam zu machen, stiehlt sie einen Teil des Eises und will ihn luftdicht verpackt mit ihrem Boot, der „Blau“, bis nach Südfrankreich transportieren, wo Magnus inzwischen wohnt. Sie will ihm das Eis auf seinem Hof vor die Füße kippen, damit er sieht, wie es schmilzt.

Signe bricht also wütend zu einer gefährlichen Reise über den Atlantik auf und erzählt dabei ihre Geschichte aus den 1950er und 1960er Jahren, die eng mit dem Wasser, mit Flüssen und Wasserfällen ihrer Heimat verbunden ist. Und von ihrer Liebe zu Magnus, die starb, als ihrer Heimat das Wasser genommen wurde und das Paar zwischen die Fronten der Technikjünger und der Naturschützer geriet. „Die Natur gehört uns nicht“, sagte Magnus eines Tages zu seiner Freundin, „und trotzdem können wir machen, was wir wollen, Signe. Das ist es doch, was uns zu Menschen macht, was uns von den Tieren unterscheidet.“ Wenig später brach für die junge Signe eine Welt zusammen.

Unbehagen ist beim Lesen allgegenwärtig

Maja Lunde hat bereits angekündigt, ein Klimaquartett zu schreiben. Nun ist also Teil 2 von 4 erschienen. In „Die Geschichte des Wassers“ hat sie ihr Erfolgskonzept aus Teil 1 recycelt und optimiert: Menschen, die vermeintlich nichts miteinander zu tun haben, sind durch eine elementare Sache miteinander verbunden, die aber menschenverschuldet zur Neige geht und eine Katastrophe zur Folge hat. Im ersten Buch waren es Bienen, im zweiten ist es das Wasser. Und zwar nicht nur als das wichtigste Lebensmittel der Welt. Die Autorin vermischt das Element mit Emotionen und verlangt dem Leser einiges ab.

„Die Geschichte des Wassers“ ist ein packendes, ein fesselndes Buch, aber keines, dass man mit Vergnügen liest, schon gar nicht in der Badewanne. Das Unbehagen ist allgegenwärtig, und genau das ist es, das einen durch die fast 500 Seiten treibt. Die Dystopie spielt nicht etwa in einer entfernten Zukunft; das Katastrophenszenario wirkt so realistisch wie nah. Das macht das Buch so ergreifend. Es malt das große Bild im Kleinen und verdeutlicht, welche Auswirkungen unser Handeln und das unserer Eltern und Großeltern in naher Zukunft haben kann. „Alles, worüber wir sprachen, sollte eintreffen, ist eingetroffen, die Wärme ist bereits da, niemand hat auf uns gehört“, sinniert Signe auf dem Boot nach Südfrankreich. Der spätere Klimaflüchtling David ist zu diesem Zeitpunkt noch ein Kleinkind. Würde es ihn wirklich geben, dann wäre dieser Zeitpunkt jetzt.

Maja Lunde: Die Geschichte des Wassers, btb, 480 Seiten, 20 Euro

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