Alle Jahre wieder gibt es viel Diskussion über die Sinnhaftigkeit der Silvesterfeuerwerke. Im vergangenen Jahr wurde auf Anregung der Kreisgruppe Landsberg des Landesbunds für Vogelschutz bereits im Schondorfer Gemeinderat diskutiert, wie man die Flut an vor der Haustür und an Aussichtsplätzen abgeschossenem Feuerwerk eindämmen kann. Eine professionelle Lasershow oder ein gemeindlich organisiertes Feuerwerk als Ersatz hatten die Vogelschützer seinerzeit vorgeschlagen.
In der jüngsten Gemeinderatssitzung machte Bürgermeister Alexander Herrmann (Grüne) einen Vorschlag: Die Gemeinde gibt ein professionelles Feuerwerk in Auftrag und appelliert an die Schondorfer, auf eigenes Feuerwerk zu verzichten und das gesparte Geld zu spenden. Etwa 5000 bis 7000 Euro würde ein großes Feuerwerk kosten. Als Standort schlägt er den Bereich „An der Leiten“ vor. Vom Standort See solle aus Naturschutzgründen abgesehen werden. Die Option, in Schondorf ein privates Feuerwerk zu verbieten, kam für ihn aber nicht in Betracht. Möglich wäre es schon, sagte Herrmann auf Nachfrage, um bestimmte Gebiete wie beispielsweise um die Kirche St. Jakob aus Gründen des Denkmalschutzes einen Bannstreifen zu ziehen. Dann wäre auch das Schießen von ein paar Feuerwerksraketen untersagt, erläuterte er. „In kleinem Rahmen Freude haben“, wie Bettina Hölzle (CSU) es formulierte, soll weiterhin möglich bleiben. „Man soll den Leuten das private Schießen lassen“, meinte auch Andreas Valentin Ernst (CSU) mit Blick auf die Einschränkungen durch die Corona-Pandemie. Simon Springer (CSU) wies darauf hin, dass es zum Jahreswechsel möglicherweise harte Einschränkungen wegen der Pandemie geben könnte. Wenn nur 50 Zuschauer draußen erlaubt sind, wäre das ein Grund, das Feuerwerk, das er grundsätzlich sehr positiv findet, nicht zu veranstalten.
Für die Abstandsfrage hatte Michael Deininger (Grüne) eine Lösung, denn ein Feuerwerk an der Leiten sei von mehreren Punkten in Schondorf zu sehen. Die Gemeinde könnte Bereiche ausweisen, wo Besucher stehen können. Auch in den Seeanlagen müssten Abstände eingehalten werden, kündigte Herrmann an. Zweifel daran, dass mit einem großen Feuerwerk weniger privat geschossen wird, äußerte Rainer Jünger (CSU). Wenig Sinn in einem zusätzlichen Feuerwerk sah auch Rudi Hoffmann (Grüne). An die Vernunft will Herrmann appellieren und für einen freiwilligen Verzicht werben. Mit 7:6 Stimmen sprach sich der Gemeinderat dafür aus, ein gemeindliches Feuerwerk zu beauftragen. (rg)