Eine kleine Geschichte der Neuburger Rundschau
Die Neuburger Rundschau ist eine von zwei oberbayerischen Lokalausgaben der Augsburger Allgemeinen. Redaktion, Anzeigenverkauf und Kundencenter sind mitten im Zentrum der Großen Kreisstadt Neuburg an der Donau untergebracht. Die Auflage liegt bei über 10 400 Exemplaren. Das Verbreitungsgebiet umfasst den Altlandkreis Neuburg-Schrobenhausen, grenzt an das Lechrain-Gebiet im Westen, den Naturpark Altmühltal im Norden, das Schrobenhausener Land im Süden und die Regionsmetropole Ingolstadt im Osten. In der aufblühenden Stadt hat die Redaktion ein Außenbüro. In der Redaktion der Neuburger Rundschau sind momentan sieben fest angestellte Redakteure beschäftigt. Gemeinsam produzieren sie im Jahr rund 2300 Lokalseiten und bedienen damit knapp 30000 Leser.
Neuburg hat eine Zeitung. Das Neuburgische Wochenblatt erscheint einmal wöchentlich am Samstag. Herausgeber ist der spätere Vizepräsident der Regierung in Neuburg, Karl August Graf von Reisach, damals noch neuburgerischer kurfürstlicher Kämmerer und Landrichter zu Hilpoltstein und Heideck. Gedruckt wird das Blatt in der Grießmayer'schen Buchdruckerei. Die Zeitung ist in erster Linie dazu bestimmt, die "höchst-landesherrlichen Verordnungen" der breiten Öffentlichkeit bekanntzugeben, aber auch Geburts-, Trauungs- und Totenlisten sowie Anzeigen über Schrannenpreise zu veröffentlichen. Zudem werden Aufsätze aufgenommen, die "vorzüglich die Nothwendigkeit und den Nutzen der neuen Einrichtungen und Anstalten" ins Licht rücken sollen. Auch die Förderung der Landwirtschaft, des Handels und der Künste liegen dem Grafen am Herzen.
Nach mehreren Änderungen erhält die Zeitung den Namen Neuburger Anzeigeblatt und ist schon fast eine "richtige" Zeitung. Mit der Zeit kommen auch Weltnachrichten und Inserate der Geschäftsleute hinzu, schließlich auch der für das weibliche Geschlecht obligate Fortsetzungsroman.
Das Blatt hat schon das Format der heutigen Neuburger Rundschau und erscheint sechsmal die Woche.
Martin Loibl, Geschäftsführer der Grießmayer'schen GmbH und gleichnamiger Sohn des am 14. Januar verstorbenen BVP-Reichstagsabgeordneten Loibl, weigert sich die Zeitung im Sinne der Nationalsozialisten zu führen. Daraufhin muss er 1934 51 Prozent seiner Geschäftsanteile entschädigungslos an den Nationalverlag übereignen. Loibl bleibt der Druckvertrag und die Stellung als zweiter Direktor aus der er bereits im Folgejahr verdrängt wird
ab Juni 1934 Weiter bei Griesmayer gedruckt, erscheint die Neuburger Nationalzeitung.
Das Blatt wird in Neuburger Zeitung, amtliches Organ der NSDAP und sämtlicher Behörden des Kreises Neuburg a. d. Donau, umbenannt.
Das NSDAP-Blatt wird eingestellt.
Vom 25. September 1948 an gibt es mit Johann Wilhelm Naumann als Herausgeber und Chefredakteur unter dem Titel Neuburger Tagespost wieder eine "richtige" Zeitung. Martin Loibl kehrt nach dem Krieg wieder in die Grießmayer'sche Buchdruckerei zurück. Er druckt das Blatt.
Wenige Tage Naumann bringt Frenzel das Konkurrenzblatt auf den Markt: die Neuburger Nachrichten als Heimatblatt der Schwäbischen Landeszeitung. Zuständiger Redakteur für Neuburg ist Georg Basel, der bis September 1944 (Kriegsdienst) zur Grießmayer'schen GmbH gehört hatte. Die Verlagsgeschäftsstelle ist in der Buchhandlung Rohr in der Luitpoldstraße eingerichtet.
Loibl (Nachfolge Else Loibl, dann Sohn Werner Loibl) und Curt Frenzel arrangieren sich. Gemeinsam geben sie ein großes Heimatblatt für Stadt und Landkreis Neuburg unter dem Titel Neuburger Rundschau (Lokalredakteur Georg Basel) heraus. Seit dem 3. November 1952 erscheint es jeden Werktag.
Heimatverleger Werner Loibl scheidet 1994 als Mitherausgeber aus. Der Lokalteil wird seitdem in der Presse-, Druck- und Verlags GmbH in Augsburg gedruckt. In diesem Jahr ziehen Redaktion und Verlag von der Oberen Altstadt in gemeinsame Geschäftsräume in der Neuburger Innenstadt.
Mit einer Extra-Ausgabe und einem Hoffest feiert die Neuburger Rundschau ihr 50-jähriges Jubiläum.
In der Griesmühlstraße in Ingolstadt wird eine Außenstelle der Neuburger Rundschau eröffnet.
Die Ingolstädter Redaktion zieht in die Fußgängerzone.
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