Zumindest für Samstag hatte der 100-jährige Kalender recht: wie vom Vorsitzenden Hans-Peter Roiser vorhergesagt, war es trocken und sonnig zum 150-jährigen Jubiläum der Feuerwehr und zum Kreisfeuerwehrtag. Weithin sichtbar ganz oben auf der Drehleiter wehte die Fahne über dem Klosterhof und wies hunderten Besuchern den Weg zum Feuerwehrhaus, wo es für Kinder und Erwachsene jede Menge zu sehen und zu bestaunen gab.
Die Wörishofer Feuerwehr präsentierte stolz ihren gesamten Fuhrpark
Im Klosterhof stand in einer imposanten Reihe der gesamte Fuhrpark der Freiwilligen Feuerwehr Bad Wörishofen – nicht nur, um den Besuchern zu zeigen, auf welch hohem technischen Niveau die Wehr ausgerüstet ist, sondern damit im Ernstfall die Löschfahrzeuge schnell einsatzbereit sind. Auf der Schulstraße gab es einen Miniparcours mit kleinen Feuerwehrbobbycars, in denen die jüngsten Besucher erste Fahrübungen absolvieren konnten.
Die Feuerwehr aus Ettringen präsentierte ihre besondere Strahlenschutzausrüstung, und am Stand der Polizei Bad Wörishofen konnte man mit einer Spezialbrille testen, wie gut es einem nach vier Bier noch gelingt, geradeaus zu gehen und einen Ball in einen Behälter zu werfen. Das sorgte vor allem bei den Zuschauern für viele Lacher und bei den Teilnehmern für manch erhellende Erkenntnis.

Ein besonderer Höhepunkt war ein Flugfeldlöschfahrzeug der Bundeswehr, das sonst ausschließlich auf Flughäfen zum Einsatz kommt und 2400 Liter Wasser pro Minute auswerfen kann. Beeindruckend auch die Präsentation der Fachbereiche des Kreisfeuerwehrverbandes in der Aula der Schule. Hier waren nicht nur Geräte, Ausrüstung und Dienstkleidung ausgestellt, es gab vor allem auch wertvolle und fachkundige Tipps zum vorbeugenden Brand-, Gefahren- und Umweltschutz. Der Ortsverband der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft informierte über die Schwimm- und Rettungsschwimmausbildung, beim Bayerischen Roten Kreuz durfte ein Rettungswagen von innen besichtigt werden.
Die Mitglieder der Jugendfeuerwehr packten überall mit an
Besonders auffällig war auch der große Einsatz der Jugendfeuerwehr, die überall mit anpackte, wo Hilfe gebraucht wurde. Für siebzehn Mädchen und Jungen zwischen sechzehn und achtzehn Jahren brachte der Tag eine besondere Herausforderung. Unter den interessierten Blicken der Zuschauer und den kritischen Augen der Prüfer absolvierten sie ihre Prüfung zur Jugendflamme Stufe 3, einem Ausbildungsnachweis der Deutschen Jugendfeuerwehr.

Der Feuerwehrnachwuchs aus Bad Wörishofen, Erkheim und Ottobeuren musste zuerst eine Aufgabe aus dem Bereich Erste Hilfe lösen. Es folgte eine kombinierte Aufgabe aus Theorie und Praxis aus der Feuerwehrtechnik, und zum Schluss waren noch Teamgeist und eigene Ideen bei einer Themenarbeit an der Kreativstation gefragt. Die Jugendlichen waren alle gut vorbereitet und konnten ihr Abzeichen entgegennehmen. Der stellvertretende Kreisjugendwart Tobias Reiber betonte, dass Jugendarbeit nicht ohne großes Engagement der Ausbilder möglich sei und überreichte Kreisjugendsprecher Noah Baldauf und Ausbilder Giovanni Aichele die bayerische Ehrennadel in Silber, Kreisbrandrat Alexander Möbus erhielt die deutsche Ehrennadel in Silber.
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