Seit 150 Jahre gibt es in Loppenhausen eine Feuerwehr und das soll am Wochenende gefeiert werden. Beim Gespräch mit dem Vorsitzenden Thomas Lutzenberger und dem Kommandanten der Loppenhauser Feuerwehr, Immanuel Frey, wird schnell klar, dass sich viel geändert hat und durchaus Bemerkenswertes passierte in all dieser Zeit. Thomas Lutzenberger hat seinen Posten erst seit dem letzten Jahr und die Digitalisierung ist ihm ein großes Anliegen. So steht jetzt im Feuerwehrhaus ein großer Bildschirm, auf dem die eintreffenden Mannschaftskameraden gleich den aktuellsten Stand am Einsatzort ablesen können, direkt übermittelt von der Leitstelle. Dieses digitale Alarmierungsgerät hat die Wehr mit Unterstützung von Sponsoren selbst finanziert, so Lutzenberger. Blickt man zurück auf die Zeit vor 150 Jahren, war die Situation für die Feuerwehr eine völlig andere: Es gab keine Handys, keine Autos, keine modernen Wasserpumpen. Deshalb konnte damals oft wenig getan werden, um ein bereits brennendes Gebäude zu retten. „Damals erkannte man ein Feuer an der Himmelsröte“, erklärte Lutzenberger, der in alten Unterlagen recherchiert hat. „Und um Hilfe aus den Nachbargemeinden zu holen, fuhr einer mit dem Fahrrad hin! Im Ort selbst war ein Trompeter unterwegs, weil es keine Sirenen gab und auch die Kirchenglocken wurden zum Alarm geläutet.“
Alte Dokumente der Feuerwehr gingen bei einem Brand verloren
Am 8. Juni 1875 wurde die Freiwillige Feuerwehr Loppenhausen offiziell gegründet, der Kommandant war Franz Scheifer. 1935 beschloss Bürgermeister Gollmitzer die Anschaffung einer Motorspritze, damals hatte die Feuerwehr Loppenhausen immerhin 75 aktive Kameraden. „Zuvor wurde mit Kübelspritzen gelöscht“, erzählte Lutzenberger, „Die muss man sich vorstellen wie Wasserfässer mit einer Pumpe.“ Als besonderes Ereignis wird in der Festschrift ein Großbrand am 29. Dezember 1956 auf dem Hof von Anton Paul hervorgehoben: Durch das beherzte Eingreifen der Feuerwehr im letzten Augenblick konnte das Leben mehrerer Kinder gerettet werden, doch das Gebäude wurde vollständig zerstört. Dabei ging auch das erste Stammbuch mit Aufzeichnungen der Loppenhauser Feuerwehr verloren. „Ein schmerzhafter Verlust historischer Dokumentation“, so Lutzenberger. Auch an einen Großbrand auf dem landwirtschaftlichen Anwesen von Otmar Rampp im Februer 1966 wird erinnert, das damals bis auf die Grundmauern niederbrannte, weil anscheinend Kinder gezündelt hatten. Ebenso an einen Großbrand in Unterberghöfe im Mai 1992, auf dem Anwesen von Josef Böck, wobei die Bergehalle nach Blitzschlag vollständig abbrannte. Durch den schnellen und gezielten Einsatz der Feuerwehr konnte damals das Wohnhaus gerettet werden.
„Früher brannte es öfter, weil weniger Sicherheitsvorkehrungen getroffen wurden, dafür gibt es heute andere Herausforderungen“, so Lutzenberger, wie beispielweise der Einsatz bei brennenden E-Autos, die für die Helfer gefährlich werden können. Bei der letzten Generalversammlung zählte die Loppenhauser Feuerwehr rund 50 aktive Mitglieder, 2024 gab es 16 Einsätze, davon fünf Brände und neun technische Hilfeleistungen, was auch zeigt, wie sich der Aufgabenbereich verändert hat. Mehr Öffentlichkeitsarbeit mit Instagram- und Facebook-Auftritt und einer neuen Homepage sind weitere Maßnahmen, um auch für junge Leute attraktiv und zeitgemäß zu bleiben. In Zukunft soll die Jugendarbeit und dazu die Kulturpflege ausgebaut werden. Aber jetzt steht erst einmal das große Fest an! Drei Tage wird das Jubiläum in der Halle am Sportplatz gefeiert.
Das Jubiläum der Feuerwehr Loppenhausen wird drei Tage lang gefeiert
Am Freitag gibt es „Party-Mucke“ mit den Soundfightern Fabi und Andi. Am Samstag wird es zünftig aber auch rockig beim bayerischen Partyabend. Musik kommt von den Vierspurigen. Am Sonntag führt ein großer Festzug mit bisher 30 angemeldeten Gruppen vom Feuerwehrhaus zur Kirche. Nach dem Festgottesdienst geht es weiter mit dem Mittagessen und nachmittags Kaffee und Kuchen. Musikalisch umrahmt wird das Ganze von den Loppenhauser Musikanten. „Das ganze Dorf soll geschmückt sein, Fahnen an den Häusern, viele Ehrengäste werden kommen. In der Festhalle kann die neue Bühne bewundert werden, die auch in Zukunft für Veranstaltungen der Vereine dienen soll“, freuen sich Immanuel Frey und Thomas Lutzenberger.
150 Jahre Feuerwehr Loppenhausen
Freitag, 25. April: Party-Mucke mit den „Soundfighter Fabi & Andi“. Einlass ab 19 Uhr
Samstag, 26. April: Bayrischer Partyabend mit der Band „Vierspurige“.
Sonntag, 27. April: 9.15 Uhr Festumzug zum Sportplatz, 9.45 Uhr Festgottesdienst, danach Mittagstisch umrahmt von den Loppenhauser Musikanten sowie Kaffee und Kuchen
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