Alarm im Notdienst
Bereits im Sommer könnte die Dienstgruppe Bad Wörishofen ihre Eigenständigkeit verlieren. Die Bürger müssten dann Einschnitte bei der Versorgung hinnehmen
Die Bürger und Gäste von Bad Wörishofen müssen sich auf eine baldige Verschlechterung der notdienstlichen Versorgung einstellen. Bad Wörishofens Ärztesprecher Dr. Peter Schneiderbanger berichtet, dass der geltende Dienstplan der Dienstgruppe Bad Wörishofen nur noch bis Juni dieses Jahres aufrecht erhalten werden könne. „Ab Juli rutschen wir dann unter die Marke von 15 Mitgliedern“, so Schneiderbanger. Das bedeute, dass die bislang eigenständige und nur für Bad Wörishofen zuständige Dienstgruppe dann aufgelöst und der Dienstgruppe Mindelheim zugeschlagen werden kann, verdeutlicht er. Die Folge wäre ein wesentlich größerer gemeinsamer Dienstbereich. „Bad Wörishofen wäre dann in der Zeit, in der ein Arzt unterwegs ist, nicht betreut“, sagt Schneiderbanger. „Für eine sogenannte Gesundheitsstadt wäre das eine unmögliche Situation.“ Zu dem Rückgang bei der Mitgliederzahl kommt es zunächst deshalb, weil die beiden Bad Wörishofer Kinderärztinnen aus der Dienstgruppe ausscheiden und sich einer eignen Notdienstgruppe für Kinderärzte anschließen werden, berichtet Schneiderbanger. Über diese Absicht hatte die Mindelheimer Zeitung erstmals im vergangenen Oktober berichtet. Damals sagte eine der Ärztinnen, Gabriele Schall, man rede noch über „ungelegte Eier“. Zu dieser Zeit war nicht absehbar, ob der Antrag für einen solchen Bereitschaftsdienst genehmigt wird. Nun ging es schneller als erwartet. Am Memminger Klinikum soll ab Juli ein zentraler kinderärztlicher Bereitschaftsdienst eingerichtet werden. Die Praxis wird außerhalb der regulären Sprechzeiten für Memmingen und weite Teile der Landkreise Unterallgäu und Neu-Ulm zuständig sein.
Peter Schneiderbanger berichtet, dass es in Bad Wörishofen derzeit elf Hausärzte gebe. Sechs von ihnen seien bereits über 60 Jahre alt. Da sei die Entwicklung, was den allgemeinen Notdienst angehe, absehbar, so Schneiderbanger. Immer wieder kommt bei der Debatte um die notdienstliche Versorgung der Ruf, auch die Privatärzte in die Pflicht zu nehmen. Davon gibt es in Bad Wörishofen eine Menge. Doch in Bayern müssen sich Privatärzte nicht an den allgemeinen Notdiensten beteiligen. „Auf diesem Weg kommen wir nicht weiter“, sagt auch Bürgermeister Paul Gruschka (Freie Wähler). Er berichtete dem Kurausschuss von entsprechenden Gesprächen. Die Privatärzte ins Boot zu holen, sei demnach unrealistisch. „Sie müssten eine teilweise Kassenzulassung beantragen.“
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