
Kripo-Kommissar aus Bad Wörishofen löst jetzt knifflige politische Fälle

Binnen kurzer Zeit hat Daniel Pflügl eine Vielzahl herausragender politischer Ämter erobert. Wie der Alltag des Bad Wörishofers nun aussieht - und welche Vergütung er für seine Ämter erhält.
Der Weg vom Tatort ins Bad Wörishofer Rathaus ist für Kriminal-Hauptkommissar Daniel Pflügl mit ganz neuen Erfahrungen gepflastert. Als neuer Zweiter Bürgermeister muss er nun auch knifflige kommunalpolitische Fälle lösen. Was er dafür erhält, verrät Pflügl auch - und wie es nun weitergeht. Denn Pflügl hat in kurzer Zeit gleich mehrere wichtige Ämter erobert. Bezirksvorsitzender der Grünen will er weiter bleiben. Doch an anderer Stelle wird wohl bald ein wichtiger Posten frei.
14 Tage lang hat der 44-Jährige gerade Bürgermeister Stefan Welzel (CSU) vertreten, was ihm, wie er betonte, trotz vieler Termine großen Spaß gemacht hat. Auf den Schultern des Polit-Senkrechtstarters Daniel Pflügl (Grüne) sind mittlerweile gleich einige Ämter verteilt. Pflügl ist Kreisrat, Stadtrat zudem vertritt er neben Bad Wörishofens Bürgermeister auch noch Landrat Alex Eder (FW) und mischt auch im bayerischen Landesausschuss von Bündnis 90/ Die Grünen mit. Dazu ist er Bezirksvorsitzender der Grünen in Schwaben und auch deren Kreisvorsitzender im Unterallgäu. Der Spagat zwischen den Berufsfeldern „Kommunalpolitik und Polizeiarbeit“ sei schon eine gewaltige Herausforderung, räumt Pflügl ein. Alle Ämter und den Beruf unter einen Hut zu bringen, sehe er aber als sportliche Aufgabe.
Pflügl kündigt Veränderungen an
Ein wenig Entlastung steht aber an. Weil den Grünen grundsätzlich die Trennung von Amt und Mandat wichtig ist, will Pflügl sein Amt als Kreisvorsitzender zur Verfügung stellen. „Es gibt so viele erfahrene Leute bei uns, die das machen können“, sagt er. (Anmerkung: In einer früher verbreiteten Version des Artikels stand zu lesen, dass Daniel Pflügl auch sein Amt als Bezirksvorsitzender zur Verfügung stellen will. Dies war das Ergebnis eines Missverständnisses und wurde zwischenzeitlich korrigiert.)
Erste Erfahrungen hat der Polizeibeamte auch als Stellvertreter des Landrates gemacht. Den hat er bereits im Jugendausschuss sowie bei der Frühjahrsversammlung des Kreisjugendringes vertreten. Ein Höhepunkt war für Pflügl dabei die Eröffnung des Unterallgäuer Kultursommers in Frickenhausen. Mehr als sechs Jahre ging Daniel Pflügl im Wörishofer als Stadtrat im Rathaus aus und ein. „Doch dort als „Mann in der zweiten Reihe“ zu arbeiten und Entscheidungen zu treffen, ist eine ganz andere Hausnummer“, gibt er zu.
Was den Bad Wörishofer in seinen ersten Amtserfahrungen besonders beeindruckt hat
Beeindruckt haben den Grünen-Politiker während seiner Vertretungszeit die, wie er sagt, „hochmotivierten Mitarbeiter in Rathaus, Bauhof und den Stadtwerken. „Die sind sämtlich bürgerfreundlich und darauf aus, Wörishofen nach vorne zu bringen“, hat er erfahren. Während der Hitzeperiode vergangener Tage etwa organisierten die Mitarbeiter in den drei städtischen Ämtern spontan für Leute, die einen Termin im Rathaus hatten und auf Einlass warteten, einen großen Sonnenschirm und Getränke. Weiterhin gilt, dass das Wörishofer Rathaus nur mit Termin betreten werden darf.
„Über die Verwaltung wird oft zu schnell ein negatives Urteil gefällt“, kritisiert Pflügl. Da nehme er sich bisher auch selbst nicht aus. Nicht mehr hören kann Pflügl zudem den Spruch „in der Kommunalpolitik kann man nichts verändern“. Das sieht er völlig anders. Der engagierte Grüne weist schließlich auch auf den Unterschied zwischen seiner Tätigkeit als Kriminalist und Kommunalpolitiker hin. „Als Polizist bin ich mit Fällen befasst, bei denen das Kind schon in den Brunnen gefallen ist“, erklärt er und erwähnt, dass man dagegen in der Kommunalpolitik viel kreativer sein kann und die Dinge rechtzeitig gemeinsam besser machen kann.
Pflügl erinnert an das von ihm mitgestaltete Verkehrskonzept für Bad Wörishofen
„Wenn ich in Wörishofen unterwegs bin und sehe, wie die Stadt sich nicht zuletzt wegen des neuen Verkehrskonzeptes, an dem ich maßgeblich mitgewirkt habe, zu ihrem Vorteil entwickelt hat, dann erfüllt mich das mit Stolz“, sagt er und fragt: „Wer möchte noch mal eine Bahnhofstraße ohne Leben und Geselligkeit?“ Für seine Arbeit als Stellvertreter erhält Pflügl eine Vergütung. Aus ihrer Höhe macht der Grüne kein Geheimnis. Als Zweiter Bürgermeister erhalte er 1000 Euro brutto und als Vize-Landrat 400 Euro brutto. Wenn Pflügl den Wörishofer Bürgermeister mehr als vier Tage vetritt erhöht sich seine Vergütung um 150 Euro.
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