Mindelheims Innenstadt: Der Blick von außen

VonJohann Stoll

Studierende aus Augsburg nehmen Mindelheims Altstadt unter die Lupe. Sie haben schon jetzt Schwächen festgestellt.

Junge Leute tagsüber in größerer Anzahl in der Altstadt: Dieses Bild bietet Mindelheim eher selten. Seit ein paar Tagen ist das anders. Studenten der Fachrichtung Architektur und Gestaltung der Hochschule Augsburg durchkämmen Maximilianstraße, Marienplatz und Seitenstraßen. Sie haben sich auf Anregung von Bezirksheimatpfleger Peter Fassl Mindelheims Zentrum als Studienobjekt ausgesucht. Die Stadtspitze freut es. Bürgermeister Stephan Winter erhofft sich die eine oder andere Anregung für die weitere Belebung der Innenstadt.

Die jungen Leute wollen konkrete Ideen entwickeln, wie die Innenstadt gegen die Konkurrenz auf der grünen Wiese besser bestehen kann. Noch sind sie am Anfang. Professor Christian Peter betreut das Projekt mit seinem Kollegen Professor Stefan Bufler vom Fachbereich Kommunikationsdesign. Peter ist bereits aufgefallen, dass es mehr Fahr- als Laufkundschaft gibt. Sein Schluss: In der Altstadt gebe es kein intaktes Wohngefüge. Tatsächlich leben von den gut 14 000 Mindelheimern lediglich 900 in der Altstadt. Architekt Peter Kern meinte in einer Diskussionsrunde mit den Studenten im Sitzungssaal des Rathauses, der besondere Wert historischer Bausubstanz müsste vermittelt werden. Oft mangle es an Bewusstsein. Die Fassade werde noch erhalten, aber das Gebäudeinnere ähnle exakt einer Wohnung im Neubaugebiet. Der Wert des Lebens in einem historischen Gebäude mit knarzendem Parkettboden müsste herausgestellt werden, warb Kern, der in Oberauerbach selbst ein historisches Gebäude bewohnt.

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