Die zahlreichen Geschenke des Abtes Isingrim
St. Michael in Unterauerbach wird 850 Jahre alt. Zum Pfarrfest an diesem Wochenende gibt es ein buntes Programm und besondere Kirchenführungen
Von Weitem schon sieht man St. Michael am Ortsrand von Unterauerbach thronen. Hell erhebt sich der Bau über dem Tal des Auerbachs, der dem Ort seinen Namen gibt. Die erste Erwähnung der Kirche und auch der Ortschaft – die zu diesem Zeitpunkt noch „Niderurbach“ genannt wurde – erfolgte 1167. „Der Ottobeurer Abt Isingrim schenkte der Pfarrkirche in diesem Jahr Reliquien, was auf einer Urkunde des Klosters vermerkt wurde“, erzählt Kulturamtsleiter Christian Schedler.
Auch viele andere Kirchen im Unterallgäu bekamen in diesem Jahr Überbleibsel von Märtyrern – über 70 Ortschaften werden beschenkt. Doch ob die Reliquien tatsächlich aus Palästina stammen, wie es im Unterauerbacher Kirchenführer steht, ist fraglich. Im Landkreis-Buch von 1968 heißt es, die Geschenke – unter anderem auch an St. Johannes in Unterkammlach oder St. Stephan in Pfaffenhausen – kommen nicht von einer Wallfahrt ins Heilige Land, sondern von einer Fahrt in die Kölner Lande. Auch Pater Rupert vom Kloster Ottobeu ren stimmt dem zu. „Köln war zu diesem Zeitpunkt quasi das deutsche Rom“, erklärt Christian Schedler, und wegen der Legende um die Heilige Ursula ein sehr ergiebiger Fundort zahlreicher heiliger Gebeine. „Denn als Ursula von den Hunnen bei Köln getötet wurde, war angeblich nicht nur der damalige Papst Cyriacus bei ihr, sondern auch 11000 Jungfrauen“, führt Schedler weiter aus. Genug also für zahlreiche Gebeine oder andere Überreste von später heiliggesprochenen Menschen. Was es jedoch genau ist, was Isingrim 1167 an die Pfarrei verschenkte, ist wohl nicht mehr gänzlich zu klären, nur dass das Behältnis samt Reliquie bei der feierlichen Segnung des neuen Volksaltars im Jahr 2001 in die Mensa, sprich die Altarplatte, eingelassen wurde.
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