Warum in Dirlewang Gräber nicht ganz abgedeckt werden dürfen
Plus Gemeinderäte diskutieren über neue Bestattungsformen in Dirlewang.
Ein älterer Dirlewanger hat sich an die Gemeinde gewandt und darum gebeten, dass das Familiengrab nach seinem Tod mit einer Grabplatte versehen werden darf, weil seine Kinder das Grab wohl nicht pflegen werden. Die Platte wäre deshalb aus seiner Sicht eine ordentliche Lösung – für die Gemeinde aber würde sie zum Problem, wie jetzt im Gemeinderat deutlich wurde.
Bürgermeister Mayer fürchtet auch Folgen für das Grundwasser in Dirlewang
Durch eine komplette Abdeckung des Grabes würde es mehr als doppelt so lange dauern, bis der Leichnam verwest ist. Die bisherige 15-jährige Liegefrist könnte dadurch nicht mehr beibehalten werden. Außerdem befürchtet Bürgermeister Alois Mayer Folgen fürs Grundwasser. Er will deshalb nur Grabplatten zulassen, die die Hälfte des Grabes abdecken. Die übrige Fläche muss bepflanzt werden. Diesem Vorschlag stimmten die Gemeinderäte zu. Allen, die eine pflegeleichte Lösung suchen, empfahl Mayer die Urnenbestattung in der Stelenanlage, die für 10.000 Euro noch einmal erweitert werden soll. Gemeinderätin Lotte Schuster schlug vor, nach dem Vorbild Mindelheims auch Erdbestattungen von Urnen zu ermöglichen. Für diese Grabanlagen könnten mehrere benachbarte, aufgelöste Gräber genutzt werden. Laut dem Bürgermeister liegt der Anteil der Urnenbestattungen auch hier mit 60 Prozent deutlich über dem der früher üblichen Erdbestattungen im Sarg – Tendenz steigend.
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