Ein Roman übers Sterben – und Leben
Susann Pásztor liest aus ihrem Buch über Sterbebegleitung
Als sie das Thema Sterbebegleitung ihrem Verlag vorgeschlagen hat, habe dieser zwar zugestimmt, aber gleich gewarnt, dass sie keinen Erfolg mit dem Buch erwarten dürfe: viel zu schwer das Thema! Gekommen ist es dann ganz anders, denn Susann Pásztor ist es gelungen, mit „Und dann steht einer auf und öffnet das Fenster“ aus der Geschichte über das Sterben einen Roman über das Leben zu machen.
Ihre Hauptfigur Fred hat gerade die Ausbildung zum Sterbebegleiter abgeschlossen, seine erste Klientin ist Karla, deren Leben in wenigen Monaten dem Bauchspeicheldrüsenkrebs zum Opfer fallen wird. Sie ist eine selbstbestimmte, mutige Person, vielleicht etwas eigensinnig. Sie ist im Sterben so wie Pásztor sich wünscht, einmal sein zu können. Die Autorin, selbst Sterbebegleiterin, wird oft gefragt, was sie dazu veranlasst habe. Dann nennt sie zwei Gründe: Das eigene Alter (61), das das Thema Sterben nicht ewig aufschieben lasse, zum anderen die Tatsache, dass es ihr im Leben wirklich gut gehe mit Familie und einem intakten sozialen Netzwerk und sie die Zeit für ein Ehrenamt für gekommen hielt. Es heißt zwar „Sterbebegleitung“, sei aber vor allem vom Leben geprägt, das auch im Hospiz „bis zum Schluss“ vorhanden ist.
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