Ein Stall fürs Christkind
Ein Besuch bei den Mindelheimer Krippenbauern weckt die Vorfreude auf das schönste Fest des Jahres.
Es gibt wohl in der gesamten Weltliteratur kaum eine Erzählung, die die Phantasie und die Kreativität der Menschen rund um den Erdball so angeregt hat, wie die schlichte Schilderung des Evangelisten Lukas von der Geburt Jesu im Stall von Bethlehem. Dazu beigetragen hat eigentlich unbewusst der Nationalheilige Italiens, Franz von Assisi, der als Erster im Jahr 1223 mit lebenden Tieren und Personen in den Sabiner Bergen dieses Geschehnis nachstellte. Vom nahen Neapel aus trat diese Ur-Krippe in den folgenden Jahrhunderten ihren Siegeszug um die Welt an und noch heute zeigt man dort stolz die Krippengasse, in der die Krippenbauer ihren Sitz haben. Solch eine Krippengasse gibt es auch in der Frundsbergstadt - es ist die Uhlandstraße. Alljährlich verwandelt sich nämlich der Lagerraum der Malerei Weiher in eine Krippenwerkstatt, in der dann zur Vorweihnachtszeit Hochbetrieb herrscht. Seit acht Jahren ist Malermeister Georg Weiher der Vorsitzende des „Vereins Bayerischer Krippenfreunde, Ortsgruppe Mindelheim“, wie die Bezeichnung offiziell lautet. Gründer war 1969 Hans Richard Böhm, selbst ein begnadeter Krippenbauer, dessen Werke heute in vielen Mindelheimer Haushalten zu finden sind.
Der Mindelheimer Verein hat 76 Mitglieder
Der Verein zählt 76 Mitglieder. Alle Altersklassen von 30 bis 80 Jahren sind vertreten. Etwa einmal pro Woche kommen die Krippenbauer zusammen. Heute sind es an die zwanzig, die sich in ruhiger, fast familiärer Atmosphäre in der Lagerhalle treffen. Da wird gehämmert, geschraubt und geleimt. Daneben wird eine Hartschaumplatte ausgemessen, auf der der Stall von Bethlehem später stehen wird.
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