Eine Reise durch das deckellose Land
Die Wissenschaftlerin Amélie Schenk erklärt, warum die Mongolei ein Sehnsuchtsziel ist
Gemütlich nahe durften die Besucher im Cafe K rücken, als die Ethnologin Amélie Schenk von der Mongolei erzählte. Und während es dort bisweilen nahezu unerträglich kalt sei, konnten sich alle Gäste bequem zurücklehnen und an Tee oder Kaffee wärmen. Ein Luxus, auf den Schenk bei ihren zahlreichen Mongoleireisen verzichtete. Zwar gibt es dort Tee, einen speziellen mongolischen Tee, den alle Gäste später am Feuer noch versuchen durften, doch zurücklehnen können sich die Nomaden in der Mongolei nur selten. Und doch wird die Mongolei als Urlaubsziel immer beliebter. Beinahe scheine es so, als seien die Mongolei und das Altai-Gebirge inzwischen so etwas wie das Sehnsuchtsland geworden. Gewiss sei die Mongolei voller beindruckender Landschaft, die sich dem Übergriff des Menschen zu erwehren vermag und gerade deshalb etwas Erhabenes ausstrahlt und sicherlich ist die Stille, die in diesem Sieg der Natur liegt, unermesslich tief. Doch ist das Leben in der Mongolei eben alles andere als gemütlich. Die Nomaden seien jeden Tag gefordert, jeder Tag stellt sich als fairer zwar, doch eben als Kampf zwischen Mensch und Natur dar. Nur wer gesund ist, kann dieses Ringen bestehen. Das gilt für alle Lebewesen in diesem Landstrich, die Menschen wie die Tiere.
Besonders schön war auch die Geschichte, die Amélie Schenk aus einem ihrer Bücher vorlas, die Mongolei als deckelloses Land. In der Tat sei es schwer ein Gefäß mit Deckel zu finden, obwohl der Nomade immer gern ein wenig Proviant seinen Gästen für den Heimweg mitgibt. Aber kaum abgefüllt, stellt er fest, dass kein Deckel da ist. Im Grunde sei das ganze Leben dort deckellos, stets zum Himmel hin geöffnet, das bedeute Gelassenheit.
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