Es geht ums Geld
Bürgermeister Gruschka will die Gewerbesteuer erhöhen, im Rat halten das viele für zu riskant. Deutlich wird, dass nur wenige Unternehmen für den Großteil der Einnahmen sorgen – und dass der Großteil gar nicht zahlen muss.
Vor großer Kulisse hat sich der Stadtrat von Bad Wörishofen mit der Zukunft der Gewerbesteuer befasst. Die Stadt rechnet heuer mit Einnahmen von sieben Millionen Euro. Unter den Zuhörern waren zahlreiche Unternehmer, dazu drei Beschäftigte des Landratsamtes, die den Sitzungsverlauf beobachteten. Bürgermeister Paul Gruschka (FW) machte deutlich, dass er den Gewerbesteuersatz von 240 Prozent angesichts der Haushaltslage und der anstehenden Investitionen der nächsten Jahre für zu niedrig hält. Unter anderem muss Bad Wörishofen ab 2019 viel Geld in die Feuerwehren, die Kanäle und in die Erweiterung der Kläranlage investieren. Allein heuer sollen 8,7 Millionen Euro investiert werden. Auch das Landratsamt und der Kommunale Prüfungsverband empfehlen eine Steuererhöhung. Gruschka schlug in der Sitzung einen Hebesatz von 280 Prozent vor. Alles andere hält er für zu hoch gegriffen. Man wolle die Unternehmer nicht über Gebühr belasten und bleibe zudem konkurrenzfähig. Der Landkreisschnitt liegt bei 306 Prozent.
Unterstützung erhielt Gruschka von Wolfgang Hützler, dem Fraktionssprecher der Freien Wähler. Dass man sich aber auch dort nicht einig ist, zeigte der vehemente Widerstand gegen eine Erhöhung durch Wirtschaftsreferent Alwin Götzfried (FW). Schnell war klar, dass es im Stadtrat keine Mehrheit für eine Erhöhung geben wird. Diskutiert wurde das aber ausführlich. Dabei meldete sich auch Tricor-Chef Martin Müller zu Wort, um Wolfgang Hützler zu widersprechen: „Ich bin hier der größte Gewerbesteuerzahler und Sie können sicher sein: Wenn der Hebesatz steigt, bleibt der Betrieb hier, aber die Steuern gehen weg.“ Hützler hatte zuvor gesagt, er könne sich nicht vorstellen, dass die Unternehmer ihren Standort einfach so im Stich lassen. Er strebe deshalb eine moderate Erhöhung gemeinsam mit den Wirtschaftsführern an.
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen. Wenn Sie bereits PLUS+ Abonnent sind, .
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen.
Wir benötigen Ihre Einwilligung, um die Karte von Google Maps anzuzeigen
Hier kann mit Ihrer Einwilligung ein externer Inhalt angezeigt werden, der den redaktionellen Text ergänzt. Indem Sie den Inhalt über „Akzeptieren und anzeigen“ aktivieren, kann die Google Ireland Limited Informationen auf Ihrem Gerät speichern oder abrufen und Ihre personenbezogenen Daten erheben und verarbeiten, auch in Staaten außerhalb der EU mit einem niedrigeren Datenschutz Niveau, worin Sie ausdrücklich einwilligen. Die Einwilligung gilt für Ihren aktuellen Seitenbesuch, kann aber bereits währenddessen von Ihnen über den Schieberegler wieder entzogen werden. Datenschutzerklärung
Die Diskussion ist geschlossen.