Zaisertshofen: Gesucht in Zaisertshofen: ein Mensch, der Zeit schenkt

VonLeonie Küthmann

Ein vom Schicksal geschlagener Mann wünscht sich einen Helfer im Alltag. Wieso das nicht so einfach ist

Jemanden, der einkaufen geht, zum Arzt fährt und einfach mal einen Kaffee mit ihm trinkt – mehr braucht Peter Göttle nicht. Einen Ehrenamtlichen, der ein paar Stunden in der Woche mit ihm verbringt. Entsprechende Betreuung für den 69-Jährigen aus Zaisertshofen zu finden, ist jedoch nicht so einfach. Kontakt zu den anderen Dorfbewohnern hat Peter Göttle kaum: „Er sieht ja auch ein wenig gefährlich aus, das schreckt die Leute ab und macht es noch schwerer“, vermutet Betreuer Albrecht Winter-Winklmann.

Das rechte Auge ist fast komplett unter dem Lid verschwunden, sehen kann Peter Göttle damit nur noch Schatten. Die Behinderung ist die Folge einer Augenentzündung im Jahr 2007, bei der Göttle wegen Grauen Stars operiert wurde. Nach der Operation, bei der Computertomographie der nächste Rückschlag: Die Ärzte finden einen Gehirntumor. Es ist nicht der erste Schicksalsschlag für den 69-Jährigen: 1982 verliert er seine Frau bei einem Autounfall, bei dem er selbst schwer verletzt wurde: beidseitiger Beckenbruch, eine Lungenembolie und eine Schulterverletzung. Die gemeinsamen Kinder, damals sechs und acht Jahre alt, zieht Peter Göttle allein groß.

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