Projektstart: Gesunde Luft soll amtlich werden

VonMarkus Heinrich

Umweltminister Markus Söder nimmt im Kurpark die erste mobile Messstation für Bayerns Luftkurorte und andere touristisch bedeutsame Gemeinden in Betrieb. Werte werden im Internet veröffentlicht

Bad Wörishofen Weiß-blauer Himmel, Sonne, blühende Wiesen – und gute Luft: Besser hätten die Bedingungen für den Startschuss der mobilen Luftmessungen in Bayern nicht sein können. Umweltminister Markus Söder nahm gestern die erste Messstation in Bad Wörishofen in Betrieb. Sie steht im Kurpark, am Heilkräutergarten. Sechs Monate wird die Station dort den Gehalt von Feinstaub, Stickstoffdioxid und Ozon in der Wörishofer Luft messen. Dann zieht der graue Container weiter zum nächsten Standort. Berücksichtigt werden ausschließlich Luftkurorte oder andere touristisch wichtige Orte.

Söder selbst hatte die Idee zu dieser Aktion, wie er den Ehrengästen im Kurpark berichtete. Er sieht die mobile Messung als Ergänzung zu den 57 fest installierten Luftmessstationen des Landesamtes für Umwelt. Diese stehen an neuralgischen Punkten, meist an verkehrsreichen Straßen. Entsprechend schlecht sind dort natürlich die Luftwerte. Nun will Söder zeigen, wie gut die Luft im größten Teil Bayern ist, auf dem Land nämlich. „Gesundheit gedeiht ganz besonders in gesunder Umwelt“, sagte Söder, der ja auch Minister für Gesundheit ist. Und die Gesundheitswirtschaft sei für Bayern die größte Branche, noch vor der Automobilwirtschaft. Dann sagte Söder ein paar Sätze, die Bürgermeister Klaus Holetschek Freude bereitet haben dürften. „Wir müssen mehr tun, um die Kur zu stärken“, verkündete er. Gerade das Thema Alterskur werde künftig „eine große Rolle“ spielen, da sei er sicher. „Wir wollen helfen, dass Menschen möglichst lange selbstbestimmt leben können“, sagte der Gesundheitsminister. Zuvor hatte Holetschek seinen Ehrengast daran erinnert, dass „Kur ein Thema der Prävention ist“, der Gesundheitsvorsorge als, die allenthalben in Sonntagsreden eine große Rolle spielt. „Menschen brauchen so etwas wie die Kur um länger gesund zu bleiben und so dem Gesundheitssystem weniger Kosten zu verursachen“, sagte er. Und Holetschek machte seinem Ärger über die gesetzlichen Krankenkassen Luft, denen er vorwirft, eine Vielzahl von Kuren abzulehnen und die Patienten abzuwimmeln. „Dafür habe ich kein Verständnis“, zürnte Holetschek, der auch Präsident des bayerischen Heilbäderverbandes ist.

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