
Schadstoffe in der Schulluft


Erhöhte Werte bei Formaldehyd und Radon in den Bad Wörishofer Werkräumen. Gutachter sieht Handlungsbedarf. Nun wird eine Lüftungsanlage eingebaut. Was Experten dazu sagen.
Wenn Kinder an Bad Wörishofens Pfarrer-Kneipp-Grund- und Mittelschule in den Werkräumen basteln, atmen sie dabei auch Schadstoffe ein. Das hat ein baubiologisches Gutachten ergeben, dessen Erkenntnisse nun vorgestellt wurden. Festgestellt wurden „deutlich erhöhte“ Formaldehydkonzentrationen. Außerdem hat die Messung ergeben, dass sich auch das radioaktive Gas Radon in der Raumluft befindet. Auch PCB wurde festgestellt. Der Gutachter Arno Brida empfiehlt der Stadt Bad Wörishofen den Einbau einer Lüftungsanlage. Damit ließen sich die Werte etwa um die Hälfte senken. Weil in einem der untersuchten Räume ein Radonwert von 1100 Becquerel pro Kubikmeter festgestellt wurde, soll auch die Bodenplatte darunter untersucht werden. Solche erhöhte Konzentrationen deuten auf einen Schaden hin, durch den Radon ins Gebäude gelangen kann, so Brida. Der Stadtrat hat beide Maßnahmen nach einer längeren Debatte einstimmig beschlossen. Der Auftrag für die Lüftungsplanung ist bereits ergangen, es soll jetzt schnell gehen. Bis zur Entscheidung gab es aber noch Irritationen.
Gutachter Brida hatte zunächst eher allgemein über das Ergebnis der Untersuchung gesprochen, es gab auch keine Veranschaulichung. Grünen-Sprecherin Doris Hofer stellte dazu fest, dass es „offenbar eine Anweisung“ gebe, die Zahlen nicht zu nennen. Bürgermeister Paul Gruschka (FW) und Stadtbaumeister Roland Klier verneinten das sofort, die Zahlen wurden herausgesucht. Auf Nachfrage nannte Brida dann alle gemessenen Werte. Laut Klier wurden Werkräume und die Küche untersucht. „Etwas stärkere Auffälligkeiten“ bei Formaldehyd nannte Brida, da gebe es Sanierungsbedarf. PCB sei mit „sehr geringen Werten“ vertreten. Bei Radon gebe es „nennenswerte Konzentrationen, in einem Raum etwas herausragend“, dem Lagerraum. Insgesamt sei der Radonwert noch tolerierbar. Bei Formaldehyd gebe es Richtwerte, bei denen man „signifikant“ darüber liege, so Brida. Eine akute Gesundheitsgefahr bestehe aber nicht. Im Hinblick auf die Fürsorgepflicht sollte die Stadt aber handeln.
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Die Diskussion ist geschlossen.
Warum werden die Formaldehydwerte nicht angegeben?
Aus langjähriger Erfahrung wissen wir aber auch, dass Lüften keinen Ersatz für eine Sanierung darstellt, sondern gerade bei VOCs und Formaldehyd die Quellen beseitigt werden müssen. Die Lüftungsanlage kann somit nur ein Provisorium darstellen- auf keinen Fall aber einer echte Sanierung. http://www.eggbi.eu/gesundes-bauen-eggbi/schulen-und-kitas/
Korrekt!
> BayBO, Art. 11 „Schutz gegen Einwirkungen“ in Kraft seit 01.08.2017: „Bauliche Anlagen sind so anzuordnen, zu errichten, zu ändern und instand zu halten, dass durch Wasser, Feuchtigkeit, pflanzliche und tierische Schädlinge sowie andere chemische, physikalische oder biologische Einflüsse Gefahren oder unzumutbare Belästigungen nicht entstehen.“
Wen es interessiert: Im November findet die Schulbau-Messe in München statt (schulbau-messe.de). Dort werden zum Thema passende Inhalte geboten: unter anderem am 15.11., 14:00 „Nachhaltige Schulgebäudesanierung“ oder am 16.11., 13:30 „Schulbausanierung konkret“.