Großes Interesse am Schultheater
Auch jüngere Schüler spielten erstmals begeistert mit
Was kann sich alles in einer Obdachlosenunterkunft oder einem Bus-Wartehäuschen ereignen? Wie gehen die jungen Menschen mit ihrer Zeit ohne Job, ohne Zuhause, ohne Eltern, mit körperlichem Missbrauch, mit Mobbing, Drogenkonsum, Betteln, Prostitution und Rassismus um? Der britische Schriftsteller Simon Bent beobachtete junge Leute, zeigt in seinem Theaterstück „Shelter“, ohne ihre echten Lebensläufe preiszugeben, was alles geschehen kann. Er ging zu den Menschen im Centre Point von London und verbrachte Nächte dort, um die Lebensumstände zu studieren. „The New English Drama Group“ des Joseph-Bernhart-Gymnasiums Türkheim zeigte in beeindruckenden Szenen die ganze Dramatik der Jugendlichen, die mit Kälte, Krankheit und den Verlust ihrer Würde zu kämpfen haben. Das Stück erzählt in den Bildern von den einzelnen Schicksalen, wie das vom Mädchen Lesley, die eine jüngere Schwester zu Hause hat. Sie trägt ihren linken Arm in einer Schlinge, hat Schmerzen, die ihr ihr Stiefvater durch schwere Schläge und einem Treppensturz zugefügt hat. Er zwang sie, das Elternhaus zu verlassen. Und die Mutter? Sie beschützte sie nicht. Niemand scheint sich für sie besonders zu interessieren. In London findet sie auf der Straße Freunde mit ähnlichen Schicksalen. Und doch verschwindet sie eines Tages spurlos. War es ein Zuhälter, der sie mitnahm? Ihre kleine Schwester zu Hause vermisst sie sehr und hofft, ihr eines Tages in die verheißungsvolle Stadt London folgen zu können. Diese kleinen Szenen am Rande lassen einen Blick in die scheinbar geordnete Welt voller Probleme zu. Am Ende geht sie mit einer Freundin baden (mit echt nassen Haaren), und sie beschließen, nach London zu gehen.
Andere Monologe zeigen eine junge irische Frau, die am liebsten aus dem Leben scheiden möchte. Nicht nur das schreckliche Zuhause, das sie verließ, nun erlebt sie in London den Rassismus am eigenen Leib und wird heftig angegangen. Simon Bent sagt, Shelter sei ein Spiel mit ziellos umher Suchenden. Es seien mittellose junge Menschen, die über die Wirksamkeit der Werbebilder diskutieren. Sie jedoch haben keine Möglichkeit diese Dinge zu kaufen. Er betont in einem Interview, dass er es völlig inakzeptabel findet, dass auf dem Pflaster der Städte Obdachlose schlafen. Er möchte mit seinem Stück darauf aufmerksam machen. Er hoffe, dass die jungen Menschen, die an den Produktionen teilnehmen, es auch in ihren Familien bewusst machen.
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