Holetschek fordert Kur als Pflichtleistung
Verbandschef nimmt Spahn in die Pflicht
Bayerns Heilbäder-Verband fordert Bundesgesundheitsminister Jens Spahn zum Handeln auf. Er soll die Krankenkassen zu mehr Vorsorgeleistungen verpflichten. „Die Zeit der Appelle ist vorbei, jetzt ist Handeln angesagt“, erklärte Bad Wörishofens Altbürgermeister, der BHV-Vorsitzende Klaus Holetschek. „Prävention muss zur Chefsache werden. Was wir als Erstes brauchen, ist die Kur als Pflichtleistung der Krankenkassen.“
Anlass für die Forderung sind die neuesten Fallzahlen zu den ambulanten Vorsorgeleistungen. Nach Angaben der zuständigen Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe gab es 2018 bundesweit nur mehr 34290 ambulante Vorsorgeleistungen. Diese Zahl verbreitete nun der Heilbäderverband. In Bayern waren es etwas über 15000. „Das ist erschütternd und ein erneuter historischer Tiefpunkt bei den ambulanten Kuren“, so Holetschek. „Es führt uns auch vor Augen, dass es an der Genehmigungspraxis bei den Krankenkassen hakt.“ Vorsorge sei wichtiger denn je, betonte Holetschek. „Wir müssen uns nur die steigende Zahl von Volkskrankheiten wie psychische Erkrankungen oder Rückenleiden vor Augen führen. Dazu kommen der Fachkräftemangel in der Wirtschaft und die längere Lebensarbeitszeit der Menschen.“ Die Kur müsse deshalb im gesamtgesellschaftlichen Interesse sein.
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