„Ich hatte Glück im Unglück“
Schicksal Innogy-Manager Bernhard Günther wurde vor vier Monaten Opfer eines Säureangriffs. Wie es ihm heute geht
Düsseldorf Der vor vier Monaten bei einem Säureanschlag schwer verletzte Energie-Manager Bernhard Günther ist über Täter und Motiv noch immer im Ungewissen. Die Ermittler hätten „wohl noch keine konkrete Spur zu den Tätern“, sagte Günther dem Handelsblatt. Unklar sei nach wie vor, ob der Angriff ihm als Privatperson oder als Finanzchef des Energiekonzerns Innogy gegolten habe. „Solange man nichts Konkretes weiß, kann man auch nichts ausschließen“, sagte der 51-Jährige. Er habe zwar eine Theorie, „die will ich aber für mich behalten“. Günther war am 4. März, einem Sonntag, nach dem Joggen mit Freunden kurz vor seinem Wohnhaus in Haan bei Düsseldorf überfallen worden.
Nachdem er sich von seinen Laufpartnern getrennt habe, hätten ihm zwei jüngere Männer aufgelauert. „Einer hat mich zu Boden geworfen und festgehalten. Der andere hat ein Gefäß geöffnet und über mir entleert.“ Der Angriff habe nur wenige Sekunden gedauert, die Täter hätten nichts gesagt. Er sei dann nach Hause gelaufen, habe möglichst viel von der Flüssigkeit abgewaschen und selbst den Notruf gewählt. Aus medizinischer Sicht scheine er „alles in allem noch Glück in Unglück gehabt zu haben“, sagte Günther. Sein Sehvermögen sei intakt. Körperlich sei er noch nicht wieder zu hundert Prozent belastbar, die Genesung komme aber voran. „Die seelische Verarbeitung braucht natürlich viel länger.“
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