„Ich wollte ein Held sein“
Ein Feuerwehrmann (23) legte mehrere Brände, um als Erster löschen zu können.
Im Sitzungssaal liegt eine rote Akte vor dem Richter. In ihr stapeln sich Bilder von gelegten Bränden, Gutachten von Sachverständigen und das Protokoll des Verfahrens in erster Instanz. Der Richter blickt auf den Angeklagten: „Warum macht man so was?“, fragt er. In der Akte finde er keine Erklärung, weshalb man Brände lege, um diese zu löschen – als Feuerwehrmann. Der 23-Jährige schluckt, kämpft gegen Tränen und atmet tief ein: „Ich wollte ein Held sein.“
Seit März sitzt der Angeklagte in Untersuchungshaft. Er wurde erwischt, als er nach der Arbeit eine Mülltonne angezündet hatte. Denn an diesem Tag wurde er bereits von der Polizei überwacht. Feuerwehrkollegen hatten gemeldet, dass ihr Kamerad auffällig oft und auffällig schnell bei den Bränden vor Ort war. Nach der Verhaftung gestand der Angeklagte von sich aus alle neun Delikte. Auch heute steht er noch dazu. Nur gegen die dreijährige Haftstrafe hat er Berufung eingelegt. Genau wie der Staatsanwalt – doch er fordert eine höhere Strafe: „Der Angeklagte weiß und wusste, wie gefährlich Feuer ist.“
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