
Ein Star singt für Gott

Oswald Sattler lockt die Fans in Scharen nach Bad Wörishofen.
Papst Benedikt und Oswald Sattler sind sich einig. Der emeritierte Pontifex hat es erfahren, der Südtiroler Sänger bringt es musikalisch zum Ausdruck: „Wer glaubt ist nie allein“. Der Run auf das Konzert des ehemaligen Kastelruther Spatzen mit dem angenehmen Bariton war gewaltig. Schon Stunden vor Beginn standen seine Fans vor der Pfarrkirche St. Justina Schlange. „Jetzt verlange ich auch 35 Euro Eintritt bei jedem Gottesdienst“, scherzte Stadtpfarrer Andreas Hartmann angesichts der vollen Kirche. „Dann muss er aber auch so schön singen wie der Sattler“, raunte schmunzelnd ein Besucher seiner Nachbarin ins Ohr.
Abschalten von den Problemen des Alltags, im Hause Gottes ankommen und zur Ruhe finden war bei dem Kirchenkonzert angesagt. Da fanden es viele Besucher absolut störend, dass nach jedem Lied des Künstlers kräftig geklatscht und die Kirche mit einem Konzertsaal verwechselt wurde. Wer Oswald Sattlers 18 sakralen Liedern andächtig lauschte, spürte sofort, dass ihn etwas antreibt, dass er seinen Zuhörern eine Botschaft vermitteln und ihnen mit seiner Musik zeigen will, welche Werte allein im Leben zählen. Mit Titeln, wie „Gloria in Exelsis Deo“, „Herr, du bist da“, „der Stundenplan des Lebens“ oder „Benedictus, wir beten dich an“, brachte er zum Ausdruck, dass Glaube Berge versetzen kann.
Besonders eindrucksvoll kam bei des Künstlers musikalischer „Predigt“ sein „Lourdeslied“ daher. Unterstützt wurde der Sänger und bekennende Katholik, der Stimme und musikalisches Talent als „Sprachrohr Gottes“ nutzt, vom Kastelruther Männerquartett, in dem auch sein Bruder Mitglied ist. „Guten Ansatz, perfekte Intonation sowie schöne und gut ausbalancierte Stimmen“, bescheinigte Karl Stepper, der Kirchenmusiker von St. Justina dem Ensemble, das unter anderem „für Gott ein Lied erdacht“ hatte. Viel Applaus für den vierstimmigen Gesang kam auch vom Publikum.
Oswald Sattler hat als Volksmusikant alles erreicht, was man nur erreichen kann. Seit 15 Jahren heimst er goldene Schallplatten ein, ging aus dem „Grand Prix der Volksmusik“ als Sieger hervor und gewann zwei „goldene Stimmgabeln“. Für den Interpreten religiöser Songs sind sein Glaube und die Berge Rückzugsmöglichkeit vom anstrengenden und oft oberflächlichen Showbusiness. (iss)
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