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Kommentar: Nebeneinkünfte: Wo bleibt das Feingefühl?

Kommentar

Nebeneinkünfte: Wo bleibt das Feingefühl?

Sandra Baumberger
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    Landrat Alex Eder will mehr von seinen Nebeneinkünften behalten dürfen. Unsere Autorin fragt sich, ob diese noch zeitgemäß sind.
    Landrat Alex Eder will mehr von seinen Nebeneinkünften behalten dürfen. Unsere Autorin fragt sich, ob diese noch zeitgemäß sind. Foto: Ulrich Wagner

    Um es gleich vorwegzunehmen: Es geht hier nicht um eine Neiddebatte und auch nicht darum, dass ich Landrat Alex Eder seine Nebeneinkünfte nicht gönne. Mir stellt sich allerdings die Frage, ob es noch zeitgemäß ist, die Teilnahme an Sitzungen extra zu vergüten, die der Landrat qua Amt während seiner Arbeitszeit wahrnimmt. Sollte sein Grundgehalt in Anbetracht dieser zusätzlichen Aufgaben zu niedrig erscheinen, hielte ich es für deutlich einfacher und transparenter, dieses entsprechend zu erhöhen. Zumal der Landrat dadurch auch unabhängiger wäre: Wer – nur als Beispiel – als Verwaltungsratsvorsitzender der Sparkasse Memmingen-Lindau-Mindelheim eine monatliche Entschädigung von knapp 2500 Euro erhält, übt vielleicht zurückhaltender Kritik als jemand, der kein Geld bekommt. Und auch die Wirkung in der Öffentlichkeit ist nicht zu unterschätzen: Für eine Aufsichtsratssitzung des Klinikverbunds gibt es bis zu 400 Euro, während der gleiche Verbund mit der Gewerkschaft gerade darum feilscht, Mitarbeiter aus dem öffentlichen Dienst auszugliedern und so Kosten zu sparen. Es mag sein, dass dieser Vergleich hinkt. Doch von Feingefühl zeugt dieses Vorgehen nicht.

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