Kunst als Zündfunke für eine eigene Haltung
Die Jahresausstellung des Kunstvereins Bad Wörishofen hat eine politische Komponente
Es ist die letzte Ausstellung des Kunstvereins Bad Wörishofen in diesem Jahr – und die Jahresausstellung: Zahlreich waren die Besucher der Vernissage, sie hörten eine flammende Rede von Regine Glöckner. Ihre Idee zur Themengestaltung hatte sich unter allen Vorschlägen der Mitglieder durchgesetzt. „Offen – Beziehungen – Veränderungen“ lautet nun der Titel. Es gehe darum, den Knoten der Überkomplexität zu lösen und Zeit zum Nachsinnen zu finden, was mehr als nur Nachdenken meine, so Glöckner. Offenheit bedeute eine Selbstbefreiung, eine Abkehr von unserem Eingerichtet-Sein im Überfluss, von der Beliebigkeit unserer Haltung. Offenheit - und daher wird das Thema eben sehr schnell politisch und gesellschaftskritisch - bedeute eine Befreiung des Geistes und gleichzeitig eine Besinnung auf die notwendige Begrenzung des eigenen Seins abhängig von den Ressourcen der Umwelt und der eigenen Lebenszeit. Die Künstler waren herausgefordert, sich den großen Themen unserer Zeit zu widmen. 74 Kunstwerke von 65 Künstlern schaffen es schließlich in die Ausstellung. Es gehe darum, dass auch im Betrachter ein Nachdenken über die Themenstellung einsetze, sagte der Vereinsvorsitzende Harald Bos. Kunst als Gedanken-Anzünder, als ein Stoppschild im eigenen Gang der Beiläufigkeit. Wir müssen uns als Betrachter in dieser Ausstellung bei vielen Werken hinterfragen: Sehen wir uns als jemand, der aus der Menge ausbricht wie im von der Jury ausgezeichneten Objekt „Aus der Reihe getanzt“ von Anita Magdalena Franz? Sind wir bereit, uns vom Überfluss der Gegenwart zu verabschieden und unsere Beliebigkeit zugunsten einer Haltung aufzugeben? Zwei weitere Künstler wurden ausgezeichnet: Horst Hermenau und Otto Scherer.
Zu sehen ist die Ausstellung vom 28. September bis 13. Oktober. Sie ist immer samstags und sonntags von 13 bis 18 Uhr geöffnet. (tisch)
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