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MZ-Maskenserie
07.08.2020

Mindelheimer Chirurg: Ein Handwerker mit Fingerspitzengefühl

Nur Augen und Hals schauen heraus: Chefarzt Dr. Markus Tietze, 54, steht an drei bis vier Tagen pro Woche im OP. Seine längste Operation war während seiner Ausbildung in der Uniklinik und dauerte 13 Stunden.
Foto: Klinikverbund Allgäu

Plus Chefarzt Markus Tietze der Klinik Mindelheim berichtet über seinen Alltag im OP-Saal. Warum Chirurgen nicht komplett von Robotern ersetzt werden können.

Wer einen Laden, Supermarkt oder eine Arztpraxis betritt, muss seit März wegen der Ansteckungsgefahr mit dem Coronavirus Mund- und Nasenschutz tragen. Die meisten Menschen haben sich daran gewöhnt, auch wenn das lästig sein mag. Es gibt Personengruppen, die schon immer eine Maske aufsetzen mussten. Wir haben ein paar von ihnen besucht und hinter die Maske geschaut. Nun stellen wir sie vor. Den Anfang machen wir mit dem Mindelheimer Chirurgen Dr. Markus Tietze.

Wenn Dr. Markus Tietze anfängt, über seine Arbeit zu sprechen, wird einem sofort klar: Dieser Mann lebt seinen Beruf. Er kämpft jeden Tag für das Wohl anderer Menschen. Tietze ist Chefarzt der Chirurgie am Mindelheimer Krankenhaus. Für ihn gehören Operationskittel und Maske zum Alltag. Er trägt sie gerne, denn ein klassischer Bürojob ist für ihn nie in Frage gekommen.

Mindelheimer Chirurg: 13 Stunden hat seine längste Operation gedauert

Der Mindelheimer Chirurg hat schon viele Patienten behandelt. Eine mittlerweile fünfstellige Zahl müsse es sein, sagt er. An eine Operation kann sich der 54-Jährige besonders gut erinnern: Es war eine komplizierte Bauchspeicheldrüsen-Transplantation, damals noch in der Uniklinik Lübeck. 13 Stunden hat sie gedauert und ist bis heute sein persönlicher Rekord, gemessen an der verstrichenen Zeit. Tietze steht seit 26 Jahren im OP, vor sechs Jahren ist er nach Mindelheim gewechselt. „Die längste Operation in Mindelheim hat rund sechs Stunden gedauert.“

Viele Bürger ärgern sich in der Corona-Zeit über das Tragen von Masken; etwa beim Einkaufen oder in Bus und Bahn – vor allem bei sommerlichen Temperaturen. Wie hält es dann der Mindelheimer Arzt stundenlang am Operationstisch aus? Immerhin muss er die ganze Zeit hoch konzentriert sein.

Corona-Krise: Auch einen Krankenhausarzt stört die Maske im Alltag

Aber genau das sei wohl der Unterschied, sagt der Chirurg. „Bei einer Operation ist der Kontext anders, da bin ich abgelenkt.“ Ihn störe die Maske im Alltag, zum Beispiel beim Treppensteigen in den fünften Stock. Einen Trick kann Tietze den Teilzeitmaskenträgern nicht verraten, denn er hat keinen. „Mich jucken die Masken wie jeden anderen auch.“

Aber es hilft nichts: Die Mundschutz kann Tietze – unabhängig von Corona – bei der Arbeit nicht einfach so abnehmen. In erster Linie müsse der Patient geschützt werden. Keime von Ärzten und Pflegern könnten sonst direkt über offene Wunden in den Blutkreislauf gelangen. „Wir haben auch eine spezielle Klimaanlage, die die Atmosphäre im OP-Saal möglichst keimfrei hält.“

Chirurgen tagen im OP nicht nur Masken

Aber nicht nur die Patienten werden geschützt, auch die Mediziner selbst, etwa vor Übertragungen ansteckender Krankheiten über Spritzer. Tietze steht deshalb in voller Montur im Operationssaal: Kopf, Gesicht und Körper sind bedeckt, die Handschuhe schließen mit den Ärmeln ab.

An drei bis vier Tagen in der Woche operiert der Mindelheimer Chirurg. Die Vorbereitung sei dabei das A und O. Auch, um Fehler zu vermeiden, sagt Tietze. „Ich spreche vor jedem Eingriff persönlich mit dem Patienten.“ Egal, ob alt oder jung, schwer oder nur leicht erkrankt: „Ich nehme für mich in Anspruch, bei allen 100 Prozent zu geben.“ Einmal habe er eine Operation absagen müssen, weil er sich an jenem Tag nicht wohl fühlte. Ansonsten ist ein gesunder Schlaf sein Erfolgsrezept. „Ich gehe um halb elf ins Bett und trinke keinen Alkohol.“

Chirurgie schließt Handwerk und Naturwissenschaft ein

Tietze wollte immer etwas Handwerkliches machen, erzählt er. Aber es habe auch ein naturwissenschaftlicher Touch dabei sein müssen. Vorbild sei sein Großvater gewesen, den er nie kennengelernt hat. „Bei uns zu Hause hing ein Bild von ihm, er vor einem Mikroskop im weißen Kittel. Das hat mich immer fasziniert.“ In der Oberstufe beschloss er, Mediziner zu werden – und bald danach Chirurg. Denn zu operieren ist besonders handwerklich. „Heilen durch Hände“, so lautet Tietzes Motto. „Ich konnte mir nie vorstellen, in einem Büro zu arbeiten.“

Als Halbgott in Weiß möchte der 54-Jährige jedoch nicht gesehen werden. Ärzte seien auch nur Menschen wie alle anderen. Menschen, die keine magischen Kräfte besitzen. Menschen, die auch mal scheitern können. In Ärztekreisen wird oft nur ungern über Misserfolge gesprochen. Tietze geht damit offensiv um. „Ich habe zwar keine Angst, Fehler zu machen, jedoch Respekt vor jedem Patienten.“

Der Mindelheimer Arzt macht sich Vorwürfe, auch wenn er nichts mehr tun hätte können

Es sei im Nachhinein schwer zu sagen, weswegen eine Behandlung nicht erfolgreich war, sagt er. „Manchmal sind Erkrankungen oder Verletzungsmuster so gravierend, dass man nichts mehr machen kann.“ Auf die Frage, ob er sich in solchen Fällen trotzdem Vorwürfe mache, nickt Tietze leicht. Manches Schicksal bleibt ihm immer im Gedächtnis. Was Tietze dann macht: Mit Kollegen darüber reden, weniger mit der Familie. Er sucht Gesprächspartner, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben.

Der Mindelheimer Chefarzt ohne Maske.
Foto: Klinikverbund Allgäu

Der Chefarzt sagt, er lerne jeden Tag dazu. „Es gibt routinierte Eingriffe, aber keine Routine. Es kann immer etwas Unvorhergesehenes passieren.“ Glücklicherweise seien die meisten Operationen erfolgreich. Tietze zeigt Dankesbriefe seiner Patienten. Nicht selten sind Chirurgen die letzte Hoffnung von schwer Erkrankten. Ihr Feedback ist Tietzes Antrieb.

Fortschritte in der Medizin: Ersetzen Roboter irgendwann Operateure?

In der Medizin tue sich derzeit viel, erzählt der Mindelheimer Operateur. Junge Ärzte spezialisieren sich auf ein Organ und sind weniger Allrounder wie Tietze. Seit Jahren gehe der Trend hin zur minimal-invasiven Chirurgie. Das heißt: Schnitte ins Gewebes sind möglichst klein, Hilfsmittel wie Endoskope werden eingeführt. Und es gebe eine Entwicklung hin zur Robotik. Mit hochpräzisen Maschinen könne noch genauer operiert werden.

Aber kein Gerät der Welt kann die Erfahrung, das Fingerspitzen- und Bauchgefühl eines Menschen ersetzen, glaubt auch Tietze. „Uns Chirurgen wird es immer geben müssen.“ Roboter seien nur Hilfsmittel. Vor allem eines hätten Roboter nicht: Empathie. Wer will sich schon vor einer komplizierten Operation von einer Computerstimme die Angst nehmen lassen?

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