Bauernhof brennt: Brandstiftung aus Verzweiflung?
Plus Vor dem Memminger Landgericht müssen sich derzeit eine Seniorin und Sohn verantworten. Immer mehr deutet darauf hin, dass sie ihren Hof angezündet haben.
Von einer „desaströsen finanziellen Situation des Angeklagten“ sprach Staatsanwalt Markus Schroth, als im Landgericht Memmingen vor drei Wochen der Prozess gegen einen 48-Jährigen und seine Mutter begann. Sie soll den Stall auf dem eigenen Anwesen im nördlichen Landkreis auf Geheiß ihres Sohns angezündet haben. Ziel der beiden war laut Staatsanwaltschaft, eine hohe Versicherungssumme zu erhalten, um sich aus eben diesem Engpass zu befreien. Wie desaströs die finanzielle Lage des Hofbesitzers wirklich war, zeigte nun der dritte Verhandlungstag.
Eine Bankmitarbeiter sprach über die Finanzen des Angeklagten
Die Schulden des 48-Jährigen gehen in die Hunderttausende. Der Mann unterhielt insgesamt sieben Konten bei der Kreissparkasse Augsburg, so erzählte es die für ihn seit 2015 zuständige Kundenberaterin vor Gericht. Vier der Konten waren demnach massiv im Minus. Insgesamt hatte der Mann nach Angaben der Zeugin zu Beginn dieses Jahres rund 600.000 Euro Schulden. Ein Großteil davon entfiel auf die Finanzierung des landwirtschaftlichen Betriebs, der Mann hatte jedoch auch Schulden geerbt. Nach Schätzung der Bank-Mitarbeiterin hätte der Mann, der seit einem Unfall im Jahr 2011 arbeitsunfähig ist, monatlich Raten zwischen 5000 und 6000 Euro zurückzahlen müssen. Dem gegenüber standen regelmäßige Einkünfte von nur knapp 1500 Euro aus zwei Berufsunfähigkeitsversicherungen.
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