Illegal im Unterallgäu am Herd hantiert
Ein Unterallgäuer Wirt beschäftigt einen Albaner mit gefälschten Papieren in seinem Restaurant. Nun stand er vor Gericht.
Die Verhandlung im Memminger Amtsgericht hat begonnen – vier von sieben Zeugen sind nicht erschienen. Darunter der Hauptzeuge. „Auf dessen Angaben basiert die Anklage“, sagt der Verteidiger. Seinem Mandanten wird zur Last gelegt, Ausländer eingeschleust zu haben, um sie als billige Arbeitskräfte in seinem Restaurant auszubeuten. Außerdem soll er sie dazu angestiftet haben, sich falsche Dokumente zu besorgen. „Schauen wir mal, wie weit wir ohne den Hauptzeugen kommen“, sagt die Richterin und fährt mit der Verhandlung fort. „Ich kann alles sagen“, beginnt der Angeklagte seine Aussage. Seit 30 Jahren wohnt der Grieche in der Region. Für sein Restaurant hat er einen Koch gesucht. Deshalb schaltete er Anzeigen im Internet, die sich an Griechen wenden, die in Deutschland arbeiten wollen.
Neben ihm und seiner Frau arbeitete seit Juli 2015 ein Küchenhelfer im Restaurant. Dieser schlug vor, einen Bekannten anzurufen: „Ich hab’ gesagt, er soll kommen“, räumt der Angeklagte ein. Etwa zwei Monate später fing der neue Koch an zu arbeiten. Das Problem: die Nationalität der Angestellten. Laut dem Angeklagten stammen beide aus Nordepirus, einem Grenzgebiet Albaniens, in dem eine griechische Minderheit lebt. Deshalb sei er davon ausgegangen, dass beide Männer Griechen sind. Tatsächlich sind die Männer Albaner und haben, anders als EU-Bürger, somit nicht automatisch eine Arbeits- oder Aufenthaltserlaubnis in Deutschland.
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