Bodycams im Einsatz: Achtung, die Polizei filmt!
Plus Body-Cams sind bei der Polizei in Mindelheim täglich im Einsatz. Die Zahl der Übergriffe auf Beamte ist dadurch offenbar zurückgegangen. Aber womöglich hat das einen ganz anderen Grund.
Es sind Bilder wie aus einem James-Bond-Film, die Mindelheims Polizeichef Gerhard Zielbauer und Polizeihauptkommissar Thomas Löschinger zeigen. Mit Tempo 110 rast ein Autofahrer über die Allgäuer Straße, schafft es aber kaum, die Spur zu halten. Immer wieder bricht der Wagen aus und fährt in Schlangenlinien weiter. Dann biegt das Auto abrupt in den Heimenegger Weg ab, gefolgt von einer Polizeistreife, die das alles filmt. Die spektakulären Bilder stammen vom 30. Juli 2020. Um 22.38 Uhr beginnt die Aufzeichnung. Ein paar Minuten später endet sie. Zu sehen ist ein völlig demolierter Wagen im Maisacker. Der sturzbetrunkene Fahrer hat sich leicht verletzt, der Wagen ist nur noch Schrott wert.
Der Mann hatte mehr als zwei Promille Alkohol im Blut. Er besaß keinen Führerschein. Als er den Polizeiwagen sah, gab er Gas und versuchte zu flüchten. (Zur Polizeimeldung von damals geht es hier: Schwerer Unfall nach Verfolgungsjagd durch Mindelheim) Das war der Moment, als einer der beiden Polizeibeamten die Videokamera aktivierte. Den Regler rübergeschoben, zweimal auf den großen Knopf gedrückt, und schon zeichnet die Kamera auf. Vor gut einem Jahr wurde die Polizeiinspektion in Mindelheim erstmals mit sogenannten Body-Cams ausgerüstet. Bayern hat die Videokameras für Polizeibeamte zu deren Schutz eingeführt.
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Die Diskussion ist geschlossen.
"Immer wieder wurden und werden Polizisten im Einsatz Opfer von Angriffen."
"diese neue Technik leiste einen signifikanten Beitrag zum Schutz von Polizeibeamten"
Seit Monaten sind immer wieder Videos zu sehen, in denen Polizisten nicht die Opfer von Gewalt sind, sondern die Täter. Body-Cams schützen eher die Bürger vor Polzeigewalt als anders herum.
Andererseits sind sie aber auch ein Eingriff in das Recht auf informationelle Selbstbestimmung.
Auf all diese Themen hätte man natürlich eingehen können, statt nur einseitig die Polizeisicht widerzugeben. Der Bericht liest sich wie aus einer Werbebroschüre der Polizeigewerkschaft.