
Klinikverbund Allgäu: Weirather soll im Kreisausschuss Rede und Antwort stehen

Plus Am 1. Februar wollen die Unterallgäuer Kreisräte vom Aufsichtsratsvorsitzenden Hans-Joachim Weirather wissen, was es mit den Differenzen innerhalb des Allgäuer Klinikverbunds auf sich hat.

Gut ein Jahr nach der Fusion zum Klinikverbund Allgäu hatten CSU und Grüne gemeinsam eine Sondersitzung des Kreistages zur Situation der Klinken gefordert. Umstrukturierungen und Kündigungen von Ärzten und der Weggang eines Geschäftsführers bei den Kliniken Mindelheim und Ottobeuren hatten für Unruhe gesorgt. Grüne und CSU forderten, der Aufsichtsratsvorsitzende des Klinikverbundes, der frühere Landrat Hans-Joachim Weirather, solle Rede und Antwort stehen.
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Jetzt steht der Termin fest. Die Kreisräte kommen am Montag, 1. Februar, zusammen. Allerdings wird die Sitzung nicht öffentlich stattfinden, teilte das Landratsamt auf Anfrage mit. Und es wird auch keine Kreistagssitzung in voller Besetzung geben, sondern lediglich eine Sitzung des Kreisausschusses in doppelter Besetzung. Grund dafür sei die Ansteckungsgefahr mit Covid 19. „Wir sind vom Innenministerium dazu angehalten, Sitzungen aufgrund der Corona-Pandemie auf das unabdingbar notwendige Maß zu beschränken und möglichst nicht das Gesamtgremium einzuberufen, sonder eher Ausschüsse mit den Kompetenzen des Kreistags auszustatten, um die Zahl der Personen möglichst kleinzuhalten“, erklärte eine Sprecherin der Behörde.
Nicht zuletzt geht es um die Kliniken und es sei auch aus diesem Grund wichtig, die Kontaktbeschränkungen ernst zu nehmen. Deshalb sei mit den Fraktionen vereinbart worden, einen Kreisausschuss in doppelter Besetzung, also 24 statt zwölf Personen, aber nicht mit 60 Personen wie im Kreistag, einzuberufen. Die zusätzliche Besetzung entspricht der jeweiligen Fraktionsstärke.
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Dass der Kreisausschuss diesmal in Doppelbesetzung tag, sorgt allein schon für eine breitere Meinungsvielfalt und gleicht vielleicht etwas das Manko aus, dass diese Sitzung leider nichtöffentlich stattfindet. Warum denn eigentlich ? Welche schützenswerten Interessen sollten hier für eine Geheimhaltung sprechen, die schwerer wiegen als das Interesse der Kreisbürger an "gesunden" Strukturen in unseren kommunalen Gesundheitseinrichtungen ? Na ja, man kann als Ausgeschlossener wohl davon ausgehen, dass der Sitzungsleiter bei dieser vertraulichen Aussprache schon darauf achten wird, dass es für seinen Mentor und Amtsvorgänger nicht allzu eng im Kragen wird. Und dass der Ausschuss in Doppelbesetzung die richtigen Fragen schon stellen wird.