
Künstlerin Sophie Fiener hat die Harmonie der Farben im Blick

Plus Sophie Fiener eröffnet das neue Ausstellungsjahr 2021 im „Salon“ des Mindelheimer Kunstvereins. Was alles geboten ist.
Schon die vergangenen beiden geplanten Ausstellungen im November und Dezember 2020 standen unter den Vorzeichen der Pandemie. Sowohl Nina Schmid als auch Johann Jörg entschieden sich dennoch, ihre Bilder in den Salon zu hängen – um Kunst sichtbar bleiben zu lassen und als Zeichen der Zuversicht. Die Kunstinteressierten haben das sehr wohlwollend angenommen. Weitere Aktivitäten waren zunächst nicht geplant.
Es sei eine recht kurzfristige Entscheidung gewesen, erzählt Sophie Fiener, als sie im Oktober bei Christel Klemenjak, der Vorsitzenden des Mindelheimer Kunstvereins, für eine Ausstellung angefragt hatte. Im Blick hatte sie dabei vor allem eine hübsche Reihe von Kinderbildern, die sie rund um kleine, nostalgische Poesiealbenbildchen gemalt hatte. „Das hat mir so viel Freude gemacht, da könnte ich die ganze Zeit weiterarbeiten. Und zu Weihnachten hätte es auch gut gepasst.“
Neben Kinderbildern gibt es Werke, die den Salon in ein harmonisches Farbkonzept tauchen
Auch wenn Weihnachten inzwischen längst vorbei ist, passen Bilder, die ein Lächeln zaubern, hervorragend in diese Zeit. So fügt es sich also, dass Fiener das Jahr des Kunstvereins eröffnet. Neben jenen Kinderbildern zeigt sie auch eine Reihe weiterer Werke, die den Salon in ein harmonisches Farbkonzept tauchen. „Ich habe plötzlich in grün gemalt, es war wie eine grüne Welle“, sagt sie lachend.

Grün als Farbe der Hoffnung schmiegt sich an sanfte Erdtöne, ein konkretes Motiv an ein abstraktes, Fantasie an Humor, ein helles Elemente aus Gold an tiefe Dunkelheit. Ihre Figuren sind stets beseelt von einer ihr eigenen Eleganz. Dabei ist diese Eleganz unabhängig davon, ob Fiener einen Frauenkörper malt oder Tiere. Die Körper wirken jeweils wie in einem Schwung gezeichnet, als habe der Stift geschmeidig leichthändig der Unsichtbarkeit zur Sichtbarkeit verholfen. Der Eleganz und Leichthändigkeit wohnt dabei immer etwas Unwirkliches, ja Träumerisches inne, als wüssten die Figuren, dass sie zwischen Realität und Schein gefangen blieben.
Dort sitzen Tauben in einem hell strahlenden Torbogen ohne Architektur, zwei weiße Pumas schmiegen sich aneinander und ein Wolf schnappt nach dem Mond. Eine Frau kleidet sich in einen Mantel aus Corona-Viren, verschwindet beinahe darin und wirkt doch seltsam beruhigt, als könne dieser Mantel sie eben nicht erdrücken. Sophie Fiener lässt sich von spontaner Inspiration leiten, sie sucht nicht nach Motiven. Mal sind es Strukturen, die ihre Aufmerksamkeit erregen, etwa der Faltenwurf in einem Vorhang, der plötzlich an Gesichter erinnert – schnell fertigt sie dann Skizzen an – oder auch Skulpturen.
Die Mindelheimer Künstlerin Sophie Fiener ist Autodidaktin
Meistens malt die Autodidaktin Bilder, die positiv stimmen, das sei gerade zur Zeit nicht immer einfach. Zu vieles bedränge die Gedanken, manchmal fühle sie sich wie gelähmt. Dennoch oder gerade deshalb entstanden in den vergangenen Monaten etliche neue Werke, die eine ganz andere Sprache sprechen. Wenn sie spürt, dass ein Bild sie zu sehr belastet, dann stellt sie es zur Seite.

Aktuell malt sie an einer weiteren Katze, der noch der letzte Schliff fehle. „Die Katze als Motiv geht immer. Sie ist neutral, daran kann ich immer arbeiten“, erzählt Fiener.
Wer sich für ihre Kunstwerke interessiert, kann mit Sophie Fiener per E-Mail an fieners@yahoo.de oder telefonisch unter der Nummer 0151/55594752 Kontakt aufnehmen und zuvor schon einmal auf jeden Fall einen Blick in die Schaufenster des Salons des Kunstvereins in der Frundsbergstraße 2 in Mindelheim werfen.
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