Robert Antretter aus Mindelheim und seine Arbeit im Beraterstab der Staatsregierung
Plus Der frühere Mindelheimer Robert Antretter gehörte der Bioethikkommission Bayerns an. Was der SPD-Politiker vom Rauswurf des Corona-Kritikers Christoph Lütge aus dem Ethikrat hält.
Der Fall hat kürzlich für mächtig Wirbel gesorgt: Weil der Münchner Wirtschaftsprofessor Christoph Lütge als Mitglied des Ethikrates die Corona-Strategie der Staatsregierung in Frage gestellt hat, setzte ihn die Staatskanzlei als Mitglied dieses Beratergremiums kurzerhand vor die Tür. Einer, der jahrelang in einem ähnlichen Beraterstab der Bayerischen Staatsregierung saß, ist der frühere Mindelheimer Bundestags- und Europaabgeordnete Robert Antretter (SPD). Inhaltlich teilt Antretter zwar die Kritik an Lütge, weil er alles ablehnt, was Leben abstuft. Er hält es aber für einen Fehler, den renommierten Professor nicht im Ethikrat belassen zu haben. Mit manchen seiner Positionen hat er selbst immer wieder Unmut hervorgerufen.
Rund zehn Jahre lang war Antretter Mitglied im Bioethikrat der Bayerischen Staatsregierung, dem zwischen zwölf und 14 Experten verschiedener Fachrichtungen angehörten. Auch in dieser Zeit waren nicht alle einer Meinung. Antretter kann sich aber an keinen Fall erinnern, dass einmal ein Mitglied wegen seiner Position ausgeschlossen worden wäre. „Verhaltenen Unmut“ gab es etwa, wenn Antretter seine Positionen als Katholik vertrat, zumal wenn sie wertkonservativer waren als die der anderen. Das sei bei Themen rund um den Lebensschutz vorgekommen. Antretter ist ein Gegner der Abtreibung. Er hält es aber mit dem französischen Aufklärer Voltaire, dem der Satz nachgesagt wird: „Ich missbillige zwar deine Meinung, würde aber mein Leben dafür einsetzen, dass du sie sagen darfst.“ Antretter war der einzige Sozialdemokrat in dem Gremium und der Einzige, der nicht in Bayern wohnte. Der heute 82-Jährige ist im Raum Mindelheim aufgewachsen und lebt seit fast 50 Jahren in Baden-Württemberg, seit einigen Jahren in Backnang.
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