Nikolaus oder Weihnachtsmann?
Unsere Zeitungsente auf der Suche nach dem Unterschied - in Bad Wörishofen und New York.
„Ui, was hängt denn da in Deinem Fenster. Du hast aber einen schönen Nikolaus gebastelt“, sagt Paula Print zu Lea-Maria. Die Vierjährige antwortet entrüstet: „Das ist nicht der Nikolaus, das ist der Weihnachtsmann. Und er hat seinen Schlitten mit den Rentieren dabei.“ Das hat gesessen. Grund genug, für unsere Zeitungsente mal herauszufinden, was Nikolaus und Weihnachtsmann denn unterscheidet.
Paula Print besucht dazu Uli Trommer in Bad Wörishofen, einen echten Nikolausexperten. „Der Heilige Nikolaus hat tatsächlich gelebt, und zwar im 4. Jahrhundert in der heutigen Türkei“, erzählt er Paula. Die Menschen in Myra waren damals in großer Hungersnot. Da kamen drei Schiffe für den Kaiser nach Konstantinopel, die mit Getreide beladen waren. Der Bischof von Myra ließ das Korn an die hungernden Leute verteilen. Aber die Menschen hatten Angst vor dem Kaiser und wollten nichts nehmen. Da sprach Bischof Nikolaus zu Ihnen: „Tut was ich sage, vertraut auf Gott, nehmt das Getreide.“ Die Menschen nahmen das Getreide, backten Brot und wurden satt. Und die Schiffe kamen beim Kaiser trotzdem an, ohne dass diesem ein einziges Korn fehlte. „Bischof Nikolaus ist ein guter Mann, der sich auf die Kinder freut. Er ist der Schutzpatron der Kinder und Seeleute. Kein Kind braucht Angst vor ihm zu haben, auch wenn er alles weiß“, sagt Uli Trommer. Und der Nikolaus freut sich, wenn die Tradition aufrecht erhalten wird, wenn die Familien zusammen kommen, wenn gesungen wird, dann beschenkt er die Menschen. Und so spendet auch die Kolpingsfamilie Bad Wörishofen jedes Jahr ihren Erlös aus dem Nikolausdienst für die Tafel. „Und woran erkennt man den Heiligen Nikolaus?“, will Paula wissen. „An seinem Bischofsstab und der Mitra, der Kopfbedeckung der Bischöfe“, erklärt ihr Uli Trommer.
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