
Ein Kappenabend voller Abenteuer in Pfaffenhausen

Plus Ob alte Römer, neue Störche oder ein singendes Skelett: Beim Kappenabend der Pfaffelonia war viel geboten.
19 Einlagen standen auf dem Programm des Kappenabends der Pfaffelonia und doch waren es noch viel mehr Auftritte aus dem prall gefüllten närrischen Ideenkorb der Pfaffenhausener Faschingsgarde. 40 Jahre Erfahrung haben sie ja inzwischen und zum Jubiläum lautet 2020 das Motto „Die Pfaffelonia feiert das Abenteuer!“
Gleich zu Beginn erfuhren die vielen Gäste in der voll besetzten Schulaula in Pfaffenhausen, dass in Pfaffenhausen bereits in der Römerzeit einiges geboten war. Da gab es schon ein Kutschenhaus Bayer, wo nicht wie heute VW und Audi-Modelle vor der Türe standen sondern eben Kutschen, zwei- oder vierrädrig, passend zur Zeit. Auch den TSV gab es schon und Reiter mit Flaggen trieben ihre Rösser über die Rennbahn. Inmitten der eindrucksvollen römischen Siedlung thronte die barocke St. Stephans Kirche und Bürgermeister Franz Renftle wirkte kaiserlich mit seinem mit Lorbeerkranz geschmückten Haupt.
Die Minigarde der Pfaffelonia tanzte und erzählte Witze
Der Begrüßungschor sang „Kommt mit uns ins Pfaffelonia-Land auf unsr’e schöne Reise!“ und schon ging es weiter mit dem Mini-Prinzenwalzer und dem Minigardemarsch. Tina Kollmann, die Lennox Egg als Mini-Hofmarschallin unterstützte, wusste folgenden Witz: „Ich hatte einen Traum, dass ich ein riesiges Brötchen aß. Als ich aufwachte, war mein Kissen weg!“ Fabian Meixner, 2015 selbst Garde-Prinz, hatte am Bühnenrand sein Tipi aufgebaut und auch er erzählte den einen und anderen Witz wie den von der Zoohandlung, wo er zehn Ratten kaufte: „Ich ziehe aus meiner Wohnung aus. Im Mietvertrag steht, dass ich die Wohnung so verlassen muss, wie ich sie vorgefunden habe!“

Maria Probst trat vier Mal auf an diesem Abend, mit demselben Lied, doch einmal als junges Mädchen, später als Frau, als alte Dame und zuletzt als Skelett, das vom „Boandlkramer“ abgeholt wird. Melanie Demmler und Benjamin Schuch betraten die Bühne in Safari-Kleidung mit ihren Vögeln auf dem Arm, einem Habicht mit dem Namen Hubert und einem Fasan, der Adebar hieß. Zuvor schon war Benjamin Schuch als Dieter Bohlen im Publikum unterwegs gewesen und er trat auch noch als Zauberer auf und als Showmaster beim Familienduell. Dabei offenbarte er sein schauspielerisches Talent und schlüpfte gekonnt in die verschiedensten Rollen.
Beim Pfaffenhausener Familienduell wetteiferten die Mosers mit Willy, Maden (Martin), Maja und Snipper (Tobias) gegen die Leinauers mit Marianne, Bommesch, Meggesch und Bebbes.
Die Pfaffelonia nahm bei ihrem Kappenabend auch die "Storchenplage" aufs Korn
Die „Storchenplage“ war ein Thema, das von den Jägerinnen Theresa Scholz und Theresa Lochbrunner erörtert wurde: „In der Gmoind hand se ebern eigstellt“ alleine dazu, den Dreck wegzupolieren, und dass es überhandnehme mit dem Geklappere. Die „Massentierhaltung“ auf dem Kirchendach werde schon von Greenpeace moniert, ganz zu schweigen vom LBV, denn zweieinhalb Meter Dachfirst pro Storch seien Vorschrift.
Ganz besonders witzig der Film von Andreas Schiebel, „Fußball einmal wörtlich genommen“, bei dem die Pfaffenhausener gegen Schöneberg in der Halle kickten, dabei im wörtlichen Sinne rund ausgeschnittene Lederflecken herumtrugen und Bälle mit dem Hammer an den Torpfosten nagelten. Genau das, was ambitionierte Sportreporter bei Fußballspielen verlauten lassen wurde hier eins zu eins umgesetzt.
Auch Oscars wurden beim Kappenabend der Pfaffelonia verliehen
Theresa Scholz moderierte die erste Pfaffenhausener Oscarverleihung. Hansi Roth von der Storchenbrauerei, Inge Bader aus der Metzgerei und die Gastwirtin Hermine Rampp waren als Pfaffenhausener Legenden nominiert. Den Oscar gewann Hermine, die arbeitsbedingt nicht anwesend sein konnte und sich bei einer „Liveschaltung“ aus der Gaststube auf der Leinwand über die Auszeichnung freute.
„Warum Frauen zusammen aufs Klo gehen“, die gekonnt grafisch mit Schatten inszenierte „Super Mario World“, und zuletzt „Der Teufel hat den Schnaps gemacht“ waren weitere Highlights des Abends. Da tanzten wilde Teufel um das Bett, in dem das vom Schnaps betrunkene Pärchen lag, es rauchte und war supergruselig.
Ein rundherum gelungener Abend, knallvoll mit Humor, Musik und Tanz, närrischen Ideen und tollen Kostümen bei dem auch Gardemarsch und Showtanz der Garde und der Auftritt des Prinzenpaares nicht fehlen durften.
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