
Nach 100 Tagen ist Salgens Neu-Bürgermeister Roland Hämmerle positiv überrascht

Plus Der neue Bürgermeister von Salgen verrät in seiner 100-Tage-Zwischenbilanz, was ihm im Amt wichtig ist und was ihm besonders viel Freude bereitet.

Das Amtszimmer hat sich kaum verändert, seit Roland Hämmerle hier Anfang Mai Platz genommen hat. Ein Stück der alten Orgel steht noch genauso wie bei seinem Bürgermeister-Vorgänger Johann Egger. Und die Möbel hat noch Vorvorgänger Max Miller ausgesucht. Überhaupt steht der neue Bürgermeister von Salgen für Kontinuität. Mit Egger tauscht er sich regelmäßig aus, nicht zuletzt auch deshalb, weil er weiß, was für ein guter Gemeindechef sein Amtsvorgänger doch war.
Nur ein neues Bild hat er im Salgener Amtszimmer aufgehängt
Neu ist ein Bild an der Wand. Es stammt von einem Maler aus Loppenhausen, wo Hämmerle zuvor bei der Raiffeisenbank gearbeitet hat. Mehr über Salgens neuen Bürgermeister verrät das Zimmer nicht.
Seine ersten hundert Tage hat Hämmerle als sehr arbeitsintensiv erlebt. In alle möglichen Themen musste er sich einarbeiten. Und manchmal war der 44-Jährige auch überrascht, für was doch ein Bürgermeister alles Antworten finden muss. So wurde er zum Beispiel schon gefragt, was man gegen den Eichenprozessionsspinner tun könne.
Corona hat auch in Salgen tiefe Spuren hinterlassen. Das gesellschaftliche Leben der Vereine ruhte weitgehend über Wochen, und das machte es für den Bürgermeister nicht leichter, mit den Bürgern ins Gespräch zu kommen. Aber weil Hämmerle aus Salgen stammt, kennt man sich, und wer ein Anliegen hat, kommt einfach im Rathaus vorbei. „Ich bin den ganzen Tag erreichbar“, sagt der Bürgermeister.
Bisher hat Hämmerle am Ablauf in der Gemeinde nichts geändert. Warum auch? Er hat gute Leute in der Verwaltung und im Bauhof, „die die Arbeit sehen“. Sein Vorgänger hat ein gut bestelltes Haus hinterlassen. Meist geht es bei Fragen der Bürger um Bausachen, aber auch um das Projekt Gas & Glas. Die Gasanschlüsse sind fertig, nun werden die Glasfaserkabel in allen Salgener Ortsteilen in die Leerrohre geblasen. Größtes Thema die nächsten Jahre wird die Umfahrung von Hausen sein, auf die die Menschen schon seit Jahrzehnten hoffen.
Trauungen mag der Bürgermeister von Salgen am liebsten
Die schönsten Momente bisher waren die Trauungen, die er vornehmen durfte. Dazu dient in Salgen auch der Sitzungssaal des Gemeinderates.
Die Arbeit im Gemeinderat beschreibt Hämmerle als sehr angenehm. Auch wenn man mal nicht derselben Meinung sei, würden die Gespräche sehr fair geführt, lobt er die zwölf Gemeinderäte, von denen fünf neu im Gremium sind.
Ein Herzensprojekt von Hans Egger war das soziale Gemeindeprojekt. Das will auch Hämmerle fortführen. Auf Ebene der Verwaltungsgemeinschaft tun sich Pfarrei, Gemeinde, Diözese und Amt für ländliche Entwicklung zusammen. Ziel ist, Menschen dort zu helfen, wo ihnen der Schuh drückt. Da soll eine eigene Stelle geschaffen werden, die sich um all diese Anliegen kümmert. Diese menschliche Seite einer Gemeinde ist Hämmerle genauso wichtig wie Egger. Pfarrer Josef Beyrer und Diakon Albert Greiter unterstützten das Projekt sehr, sagt der Bürgermeister.
Der Salgener ist auch Schützenkönig und Vereinsvorsitzender
In seiner Freizeit ist Hämmerle gerne Vereinsmensch. Erst kürzlich wurde er Schützenkönig in seiner Gemeinde. Beim Krieger- und Soldatenverein, der heuer 100. Geburtstag feiert, ist er Vorsitzender. Zuletzt haben Vereinsmitglieder Berichte von Kriegsteilnehmern dokumentiert. Hämmerle will mit seinem Engagement dazu beitragen, dass die Jüngeren den Wert von Frieden schätzen lernen. Im französischen Verdun könne man sehen, wohin Krieg führt. Dass an der dortigen Gedenkstätte neben der französischen die deutsche und die Europa-Flagge hängen, ist für ihn ein besonderes Zeichen. „Das zeigt mir, wofür Europa steht, und wie wichtig Frieden ist.“
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