
Schlechte Chancen für die Fichte

Mindelheim "Der Starnberger See wird zum Lago Maggiore und viele Baumarten sind von der Bildfläche verschwunden." Dieses dramatische Szenario hat angesichts eines rasanten Klimawandels Forstdirektor Rainer Nützel vor Augen, wenn er an das Jahr 2110 denkt. Keine Chance, die nächsten 100 Jahre zu überleben, räumt der "Mann im grünen Rock" der Fichte ein. Bei zunehmender Trockenheit und damit verbundenem Schädlingsbefall könne man die führende Baumart auch im Unterallgäu abschreiben. "Die Fichte ist der Verlierer des Klimawandels", lautet seine Prognose.
Buchen, Lärchen, Linden oder Eichen? Welche Bäume auf welchen Böden dienen den Menschen auch in ferner Zukunft noch als "grüne Lungen"? Diese Frage beschäftigt in zunehmendem Maße Forstleute und Waldbesitzer. Klima-Risiko-Karten des Bayerischen Landesamtes für Wald- und Forstwirtschaft (LWF) sollen Soforthilfe leisten. In den vergangenen 20 Jahren wurden jede Menge Steuergelder in die Kartierung von Waldböden investiert. Das Unterallgäu ist erst seit 18 Monaten vollständig erfasst. Die Kartierung erleichtert Waldbesitzern die Entscheidung, "welchen Baum ich auf welchem Boden pflanze."
"Wir brauchen Gehölze, die auch in 50 und 100 Jahren noch mit dem veränderten Klima und mit langen Trockenphasen im Sommer zurechtkommen", macht der Chef des Mindelheimer Forstamtes deutlich. Mit Nachdruck plädiert er für mehr Mischwald. "Niemand kauft nur eine Aktie und kein Metzger stellt nur eine Sorte Wurst her", begründet er scherzhaft seine Empfehlung. Auch könnten Besitzer von Mischwäldern beim Verkauf besser auf die Nachfrage nach bestimmten Hölzern reagieren.
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