Seltene Gäste in der Kurstadt
Die Bechsteinfledermaus zieht in Bad Wörishofen Junge auf. In der Kneippstadt lebt die größte Population südlich der Donau. Die Früchte eines ambitionierten Projekts.
In den Wäldern rund um Bad Wörishofen tut sich was. Dort befindet sich das größte Vorkommen der Bechsteinfledermaus südlich der Donau. Was Artenschützer besonders freut: Die Population in der Kneippstadt pflanzt sich freudig fort. Um diese besondere Art zu schützen und zu erhalten, sind die Wälder als Flora-Fauna-Habitat ausgewiesen, einem europäischen Schutzgebiet. Und mehr noch: 2014 haben das Forstamt Mindelheim die Staatsforsten Ottobeuren und die Stadt Bad Wörishofen 100 neue Fledermauskästen finanziert. Der Landesbund für Vogelschutz übernahm das Aufhängen der Kästen. Auf diese Weise wollte man den Fledermäusen eine große neue Heimat bieten und sie dauerhaft in Bad Wörishofen halten.
Nun zeigt sich: Die Maßnahme war ein Erfolg. Im vergangenen Jahr hat der Landesbund für Vogelschutz das Gebiet kontrolliert und festgestellt, dass in 33 der neugeschaffenen Quartiere bereits Mieter eingezogen sind. Wasserfledermaus, Braunes Langohr, Abendsegler und die Bechsteinfledermaus haben demnach in den Fledermauskästen ihr Quartier bezogen. Teilweise haben die Tiere dort bereits Junge aufgezogen. „Insbesondere bei der seltenen Bechsteinfledermaus ist dies ein besonderer Erfolg“, teilen die Organisatoren der Hilfsaktion mit. Vor zehn Jahren noch habe man bei einer ähnlichen Kontrolle nur eines dieser sogenannten Wochenstubenquartiere entdeckt. Im vergangenen Jahr dagegen hätten Bechsteinfledermäuse in drei Kästen erfolgreich ihre Jungen aufgezogen. Vom zusätzlichen „Wohnungsangebot“ in den Wäldern rund um Bad Wörishofen profitieren aber nicht nur die Fledermäuse, auch Hornissen, Nachtfalter, Schnecken und Wespen fühlen sich in den neuen Kästen wohl. „Der neue Wohnraum in den Wäldern rund um Bad Wörishofen wird also begeistert angenommen“, bilanzieren die Artenschützer. Die Bechsteinfledermaus steht seit Längerem öfter im Mittelpunkt des Interesses in der Kneippstadt. So wurden einst die schützenswerten Tiere ins Feld geführt, als sich Gegner gegen eine Nord-West-Umfahrung für Bad Wörishofen formierten, über die mittlerweile niemand mehr spricht. Auch bei der Sanierung von St. Rasso kam es zu Verzögerungen, als eine Fledermauspopulation im Gebälk des Gotteshauses entdeckt wurde.
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