
Unterallgäu
So dekoriert man in diesem Jahr zur Weihnachtszeit

Plus Im Corona-Jahr geben sich die Einzelhändler besonders viel Mühe mit der Dekoration ihrer Schaufenster. Wie die Profis dekorieren und was derzeit nirgendwo fehlen darf.
Es weihnachtet sehr. Dieses Jahr geben sich die Einzelhändler besonders viel Mühe mit ihren Schaufenstern, um ihre Ware ansprechend zu präsentieren. Denn in den Innenstädten sind deutlich weniger Menschen unterwegs. Gabi Schaper-Böser, Geschäftsführerin beim Modehaus Ländle in Bad Wörishofen, hat sich genau überlegt, wie sie ihre Fenster gestalten möchte und dabei zusammen mit ihrer Dekorateurin zwei unterschiedliche Linien verfolgt.
Die Schaufenster des Modehauses Ländle in Bad Wörishofen sind unterschiedlich dekoriert
Die Fenster entlang der Bürgermeister-Böckle-Straße sollen, wie sie es ausdrückt, vor allem Ruhe in dieser aufgeregten Zeit vermitteln. Schwarzweiß, Silber, Beige mit etwas Glitzer für die Feiertage, kein Rot, dazu nur weiße Schlitten und einfache weiße Sterne als weihnachtliche Dekoration. „Die Leute können nicht ausgehen. Deshalb kaufen sie legere, bequeme Mode, die mit edlen Stücken kombiniert und aufgewertet werden kann“, so die Modefachfrau.

In den Schaufenstern an der anderen Hausseite, links vom Eingang, stehen Hirschmotive im Mittelpunkt. Sie tauchen als großes Hintergrundbild auf, als Motiv auf Kissen und auch als Figuren zieren sie die Fenster. Dazu sind Holzschlitten, alte Skier und ein Hirschgeweih zu sehen, Attribute der „guten alten Zeit“, Tradition, auf die man sich verlassen kann. Und das kommt an, wie Schaper-Böser erzählt.

Sie hat auch Fotos von den Schaufenstern auf Instagram gestellt und allein dadurch neue Kunden gewonnen. Auch kommt der eine oder andere Kunde herein und möchte das, was er im Schaufenster gesehen hat, kaufen. Dass dies fast zu gut funktionieren kann, erlebte Johanna Probst in Pfaffenhausen. Ihr Mann und ihr Sohn betreiben eine Raumausstattungsfirma und sie verkauft dazu dekorative Accessoires, Stoffe und mehr. Ihr kleiner Laden hat zwei große Schaufenster, die ihre Schwester Anna Altmayr dekoriert.
Die Kissen mit Fuchs und Rehen waren teuer - aber auch beliebt
Dieses Jahr hatten die Schwestern Kissen als Blickfang ausgewählt. Ein Fuchskopf, geschmückt mit Blüten, links ein kleiner Marder, rechts ein kleiner Vogel, dazu zwei Motive mit Rehen, auch hier Blumenschmuck und kleinere Tiere als Beiwerk. Mitte November schmückte Altmayr abends das Fenster mit den Kissen, am nächsten Tag gegen Mittag war bereits das Fuchsmotiv verkauft und wenige Tage später die beiden Rehkissen.
Zum ersten Adventswochenende fehlten damit alle „Eyecatcher“. Inzwischen sind die Schaufenster wieder gefüllt, aber die außergewöhnlichen Motive fehlen. „Ich wusste nicht, ob sich diese Motive verkaufen lassen, auch weil die Kissen recht teuer waren. Deshalb habe ich jeweils nur ein Stück bestellt“, erzählt Johanna Probst. Jetzt hofft sie, dass vor Weihnachten noch Nachschub aus Italien kommt.

In Mindelheim schaut Heinz Kierstein mit seiner großen Dogge in die Schaufenster des Haushaltswarengeschäftes Haid, die mit weihnachtlichem Porzellan dekoriert sind. Mit dem großen Hund geht er nicht in den Laden, sagt er – zu gefährlich für die zerbrechliche Ware – aber er kommt später wieder, um seiner Frau ein schönes Stück zu kaufen.
„Ein Blickfang als optischer Mittelpunkt, wie eine Neuigkeit oder ein ganz besonderes Stück, und dazu ein Thema für die ganze Gruppe“, so beschreibt Geschäftsführer Michael Haid seine Strategie bei der Dekoration der Schaufenster. Dieses Jahr, so freut sich Haid, habe die Firma Villeroy & Boch ein besonders schönes Weihnachtsthema. Und schon ist man wieder beim Wald: Rehe und Hirsche sind da zu sehen, außerdem Christbäume, Engel und der Weihnachtsmann. Es weihnachtet halt sehr.

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