
Bad Wörishofen
Spatenstich für ein Millionen-Projekt in Bad Wörishofen

Plus Mit dem Anbau an das Kreis-Seniorenwohnheim wird ein Wunsch Wirklichkeit, den man in Bad Wörishofen schon lange hegt. Bezahlen wird der Landkreis allein, denn die Stadt hat sich aus der Finanzierung zurückgezogen.
Seit Langem schon ist es ein großes Ziel, nun geht es los: Mit einem symbolischen Spatenstich starten die Arbeiten für den lange geplanten Erweiterungsbau des Kreis-Seniorenheimes Am Anger in Bad Wörishofen.
Mit dem Erweiterungsbau werden die bisher bestehenden 48 Pflegeplätze auf 69 Plätze ausgebaut. Auf 1228 Quadratmetern entstehen 20 neue Bewohnerzimmer, ein erweiterter Speisesaal, ein Besprechungsraum und ein Büro für die Pflegedienstleitung.
Mit dem Verbindungsbau werden Ost- und Westflügel miteinander verknüpft und außerdem erfolgt eine Teilunterkellerung für Lager und Technik. Für hohen energetischen Standard und weitere Verbesserungen wird durch das Projekt gesorgt. Insgesamt auf etwa vier Millionen Euro ist der Bau veranschlagt, im August 2021 sollte er abgeschlossen sein. Schultern muss ihn der Landkreis alleine, nachdem der Freistaat und die Kneippstadt sich aus der Mit-Finanzierung zurückgezogen haben. Rechtliche Gründe hätten dafür den Ausschlag gegeben.
Landrat Alex Eder (FW) zeigte sich beim Spatenstich erfreut darüber, das das Projekt jetzt in Angriff genommen werden kann. Es sei jetzt der richtige Zeitpunkt und es sei auch nötig, hier einen Ort zum Wohlfühlen mit kompetenter Pflege zu ergänzen. Der demografische Wandel unterstreiche die Notwendigkeit und sichere die Perspektive für das Heim. Nun gelte es, auch noch die entsprechenden Fachkräfte zu finden, aber da sehe er keine Probleme bei dem guten Ruf, den das Haus bereits genieße.
Auch Bürgermeister Stefan Welzel (CSU) drückte seine Freude über die aus seiner Sicht „richtige Maßnahme“ aus. Sie werde eine Verbesserung der Gesamtsituation bringen und den Pflegekräften ihre Arbeit erleichtern. Durch die nun entstehende „Umlaufbahn“ würden die Wege kürzer und der entstehende Innenhof biete Möglichkeiten für eine vielfältige Gestaltung und Nutzung. Bislang ist das Seniorenheim in U-Form angeordnet, was die tägliche Arbeit nicht erleichtere, wie seit Jahren zu hören war.

Dass die Stadt sich aus der Finanzierung ausgeklinkt habe, hätte seine Gründe gehabt und dies sei auch mit dem Landkreis abgestimmt. Wichtig sei, dass das Haus nunmehr für die Zukunft gut aufgestellt sei.
Durch den Bau werde sich frühestens ab dem Frühjahr 2022 der sogenannte Investitionskostenanteil für jeden Bewohner erhöhen – pro Tag und Platz voraussichtlich um 3,50 Euro. Das hatte der Landkreis bereits im August mitgeteilt.
Federführender Architekt Clemens Schneider stellte die ausführenden und beteiligten Firmen vor. Er betonte, dass die Arbeiten an einem vorhandenen Bestand nie einfach seien, dass es andererseits hier jedoch möglich sei, dies ohne Kontakt zu den Bewohnern zu bewerkstelligen. Baumbestand und Immissionsschutz würden beachtet werden.
Christian Wohlrab von der Baufirma HBW aus Thannhausen wünschte sich, dass die Kommunikation unter allen Beteiligten während der Bauphase genauso gut sei, wie dies bei anderen Vorhaben der Firma stets gewesen sei.
„Mit uns kann man immer reden“, sagte er. Vor allem hoffe er, dass der Erweiterungsbau unfallfrei über die Bühne gehen möge, sagte Wohlrab.
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