
Wie die Musiker aus Stetten "ihren" Nockherberg feiern

Der Musikverein serviert beim Bockbierfest am Werk einen spritzigen Cocktail aus Blasmusik, Derblecken und dunklem Gerstensaft - ein erfolgreiches Rezept.
Um es gleich vorweg zu nehmen: Die Begeisterung, mit der die rund 40 Musiker mit ihrem Dirigenten Jonathan Eberstein beim Bockbierfest am Werk waren, übertrug sich spontan auf die zahlreichen Besucher in der Raiffeisenhalle Stetten. Den Abend eröffnete der schmissig vorgetragene Bayerische Defiliermarsch, dem in einem mehrstündigen Programm böhmisch-mährische Weisen, moderne Arrangements, Klassiker von Ernst Mosch sowie beliebte Schlagermelodien von Helene Fischer folgten.
Großen Applaus gab es auch für das Gesangsduo Michaela Dreher und Dietmar Fröhlich, desgleichen für Werner Zingerle und Timo Natterer, den beiden Solisten an den „Silbernen Trompeten“ sowie für Thomas Seibold, der mit seinem Bariton den „Alphorntraum“ so gekonnt vortrug, dass er ohne eine Zugabe nicht von der Bühne gelassen wurde.
"Derblecken" vom Feinsten mit Thomas Schropp und Rainer Holdenrieder
Zu einem Angriff auf die Lachmuskeln wurden die Einlagen, die bei einem Bockbierabend natürlich nicht fehlen durften, vor allem was das „Derblecken“ anbelangt.
Das gelang den beiden Dorfchronisten Thomas Schropp und Rainer Holdenrieder auch heuer wieder bestens. Unter der Bezeichnung „Stetten News“ nahmen sie nicht nur einige Honoratioren, den „Dauerbrenner“ Bahnunterführung sowie auch das weitere Ortsgeschehen aufs Korn. Ergänzt wurde der mit viel Esprit gewürzte Vortrag durch dazugehörige Bilder, die von einem Beamer auf die Leinwand projiziert wurden.
Gedanken machten sich die beiden auch, wie es mit Stetten zukünftig erfolgreich weitergehen könnte. Nach dem Vorbild des österreichischen Kitzbühel sollte auch hier in der Ortsmitte eine Partymeile entstehen mit Discos und Nobelboutiquen, um vor allem reiche arabische Scheichs anzulocken. Diese wären nämlich als einzige in der Lage, die inzwischen horrenden Grundstückspreise für eine geplante dauerhafte Niederlassung zu bezahlen. Als gelungener Gag erwies sich auch die Idee, das Publikum ins Geschehen mit einzubinden. Drei gestandene Mannsbilder, die per Los ermittelt worden waren, mussten mit ausgestrecktem Arm einen Maßkrug stemmen. Wer es am längsten aushielt, war natürlich der Sieger. Allerdings waren die Krüge vorsichtshalber mit Wasser gefüllt worden, um bei einem einsetzenden Schwächeanfall ja keinen Tropfen des wertvollen Starkbiers zu verschütten. Die Aufgabe für die Damen war weniger schweißtreibend, sie sollten bekannte Melodien und ihre jeweiligen Interpreten erkennen, was sie auch auf Anhieb schafften.
Übermütige Badenixen stürzen sich in die Meeresfluten
War die Stimmung im Saal durch die Einlagen schon angeheizt, so gelang es der Musikkapelle danach, sie auf den Siedepunkt zu bringen. Dafür sorgten Ohrwürmer wie der „Griechische Wein“, das „Land Tirol“ oder auch das Sehnsuchtslied: „Ich will heim nach Fürstenfeld“.
Dazwischen floss natürlich das Bockbier in Strömen und das Weizen-Karussell war ein beliebter Treffpunkt. Kein Wunder, dass die Zeit wie im Flug verging und um Mitternacht alles gespannt auf die Show wartete, die schon auf den Plakaten groß angekündigt worden war. Die Gäste wurden nicht enttäuscht, denn nach dem berühmten Radetzky-Marsch von Johann Strauß stürzten sich übermütige Badenixen in die Meeresfluten. Trotz eines gefährlichen Hais formierten sie sich zu einem witzigen und lustigen Wasserballett.
Alle Besucher waren sich nach diesem kurzweiligen und gelungenen Bockbierabend einig: Es war eine rundum tolle Veranstaltung. Großen Respekt dafür, was der Musikverein Stetten in diesem vierstündigen Programm seinen Gästen geboten hat.
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