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  3. Unterallgäu: Die Angst vor HIV im Kindergarten

Unterallgäu
13.11.2015

Die Angst vor HIV im Kindergarten

In einigen Kindergärten in der Region ist aber Verunsicherung eingezogen. Schuld ist ein Gerücht über ein HIV-positives Kind. Symbolbild: Christian Charisius, dpa
Foto: Christian Charisius, dpa

An einigen Kindergärten in der Region Unterallgäu geht das Gerücht um, dass ein HIV-positives Kind die Einrichtung besucht. Angst müssen Eltern aber nicht haben.

Wenn Kinder toben, dann kann es auch heftiger zugehen. Dann hat der eine ein blaues Auge, der andere vielleicht eine Schramme am Arm. Ein paar Minuten später werden die Kratzer verbunden, die Streithähne vertragen sich. So, wie das bei Kindern nun einmal ist.

In einigen Kindergärten in der Region schauen Eltern und Erzieher allerdings nicht mehr ganz so gelassen auf eine harmlose Rauferei. Schuld ist ein Gerücht, das in den vergangenen Monaten offenbar ein Eigenleben entwickelt hat: In mehreren Orten wird sich erzählt, dass ein Flüchtlingskind, das HIV-positiv sei, den Kindergarten besuche.

Ob das wirklich der Fall ist, ist nicht bekannt – und soll auch nicht bekannt werden, wenn es nach dem Gesetzgeber geht. „Eine HIV-Erkrankung ist nicht meldepflichtig“, erläutert Dr. Wolfgang Glasmann, Leiter des Gesundheitsamts. In Bayern würden Flüchtlinge ab 16 Jahren momentan zwar noch einem Pflicht-Bluttest unterzogen, aber niemand aus dem Umfeld der Person oder von offizieller Seite dürfe die Offenlegung eines solchen Ergebnisses erzwingen – genauso wenig, wie beispielsweise ein Arbeitgeber von seinem Angestellten verlangen kann, einen HIV-Test zu machen oder das Ergebnis vorzulegen.

Die Angst vor HIV sitzt immer noch tief

Nadja Lang vom Zentrum für Aidsarbeit Schwaben, das zur Arbeiterwohlfahrt gehört, weiß aus Erfahrung, dass Menschen dafür nicht immer Verständnis haben – gerade, wenn sie einen Fall in ihrem Umfeld vermuten. Lang und ihre Kollegen halten immer wieder Schulungen ab, auch im Landkreis sind sie regelmäßig. In vielen Menschen, sagt sie, sitze die Angst vor Aids und HIV noch immer tief, fast wie vor rund 30 Jahren, als das Virus entdeckt wurde. Dabei sei die Übertragung im Alltag nicht möglich. Deshalb sei es völlig rechtens, dass niemand verraten muss, ob er HIV-positiv ist.

90 Prozent der Ansteckungen würden beim Geschlechtsverkehr passieren, rund zehn Prozent beim Drogenmissbrauch, also wenn zwei Menschen sich eine Spritze teilen, zählt Lang auf. Und danach kämen in verschwindend geringer Höhe erst andere Gelegenheiten. Im Fall von Kindern ist der Expertin „kein Fall bekannt, in dem ein Kind ein anderes angesteckt hat“, genauso wenig die Infektion einer Erzieherin durch ein Kind. Generell gebe es in ganz Deutschland nur rund 200 HIV-positive unter 15-Jährige. Lang wird noch konkreter: Weder über Speichel noch über das Nutzen derselben Toilette können sich Menschen mit dem HI-Virus infizieren. Auch nicht durch Nasensekret, Tränen oder Urin, nicht durch Windelwechsel, durch weitergereichte Zahnbürsten und auch nicht durch Beißen oder Kratzen. Nach Angaben der Deutschen Aids-Hilfe reichen hier die normalen hygienischen Maßnahmen aus: Kleinere Wunden sollten mit Wunddesinfektionsmittel gereinigt und mit einem Pflaster oder Verband abgedeckt werden. Größere Verletzungen sollten sofort verbunden und danach einem Arzt gezeigt werden.

Selbst bei offenen Wunden ist die Ansteckungsgefahr gering

Nadja Lang betont, dass selbst bei offenen Wunden die Ansteckungsgefahr sehr gering sei: Jemand anderes müsse direkt mit der frischen offenen Wunde mit virushaltigem Blut in Kontakt kommen, während dabei gleichzeitig Druck und Reibung auftreten.

Gesundheitsamtsleiter Dr. Wolfgang Glasmann warnt davor, seine Mitmenschen und besonders auch Flüchtlinge und ihre Kinder zu stigmatisieren. Denn, betont er, man könne die Krankheit niemandem ansehen – auch nicht dem deutschen Mitbürger, der genauso gut mit dem Virus infiziert sein könne und jedes Recht habe, das nicht öffentlich zu machen.

Allein im Regierungsbezirk Schwaben leben nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts rund 1100 HIV-infizierte Menschen. In ganz Deutschland sind es um die 83400, erläutert Nadja Lang. Darunter seien rund 13000 Menschen, die noch nicht einmal von ihrer Erkrankung wüssten. Und das seien gerade diejenigen, die nie im Leben auf die Idee kommen würden, sich irgendwo angesteckt zu haben.

Nadja Lang weiß, dass die meisten Infektionen stattfinden, wenn Menschen nicht wissen, dass sie infiziert sind. Heute, das betont die Expertin auch, könne jemand, der rechtzeitig von seiner Infektion erfährt und gute medizinische Versorgung erhält, ohne Probleme ein langes Leben führen – auch mit dem HI-Virus.

Kontakt: Fragen zu HIV und Aids beantwortet das Zentrum für Aidsarbeit Schwaben auch telefonisch unter 0821/158081 oder per E-Mail an kontakt@zas-schwaben.de

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