
Der Tag, an dem der Frieden kam

Im April 1945 übergaben die Bürger ihre Stadt an die Amerikaner. August Filser erlebte den Einmarsch hautnah. Einige Bewohner hinterließen Aufzeichnungen. Demnach wäre es beinnahe noch gefährlich geworden
Es waren schöne und warme Frühlingstage im Wörishofen des April 1945. Das Ende des Krieges war endlich abzusehen. Doch die Bürger der Stadt trieb die Sorge um, was kommen würde. Am 27. April vor 70 Jahren stellten die Wörishofer dann die Weichen. Sie übergaben die Stadt ohne kriegerische Handlungen an die anrückenden amerikanischen Soldaten. Die vielleicht einzigen zwei noch vorhandenen Dokumente geben das Geschehen dieser Tage wieder – und zeigen auf, dass es keineswegs sicher war, dass alles friedlich ablaufen würde.
Hauptmann Martin Springer, damals als Lazarett- und Disziplinaroffizier und zusammen mit dem Feldarzt Dr. Paul Baumgarten an maßgeblicher Stelle im Einsatz, schildert in seinem Schriftstück nämlich, dass noch am Dienstag, 24. April, eine Gruppe von zwei Dutzend 12- bis 16-jähriger Buben „angeführt von einem älteren Mann auf Befehl Straßensperren errichten sollten, um den Vormarsch der feindlichen Truppen zu stoppen.“ Dies konnte Springer nach seinen eigenen Aussagen aber zum Glück verhindern. Straßensperren hätten wohl Kampfhandlungen nach sich gezogen, obwohl Wörishofen ja als Lazarettort ausgewiesen war – ungeachtet der in der heutigen Gartenstadt stationieren Kampfflugzeuge (wir berichteten). Rote Kreuze waren auf den Dächern aufgemalt worden und auch außerhalb des Ortes war mit Tüchern darauf hingewiesen worden, dass man sich hier um Verwundete kümmert. Immerhin waren in Bad Wörishofen nach Springers Aussagen in zwölf Lazaretten über 4000 Schwerverletzte und Kranke untergebracht. Als Chefarzt war Oberfeldarzt und Führer der Heeressanitätsstaffel Wörishofen Paul Baumgarten dafür zuständig.
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