Die Herren im diplomatischen Dienst
Seit 40 Jahren fühlen sich die Bewohner der eingemeindeten Dörfer gut aufgehoben. Das hat viel mit den Ortssprechern zu tun
Es waren unruhige Zeiten damals in den 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts. Die Staatsregierung hatte die Gebietsreform auf den Weg gebracht. Sie sollte das Aus für viele kleinere Gemeinden bedeuten. Rund um Mindelheim traf es 1976 Unterauerbach, Mindelau und Westernach. Nassenbeuren kam zwei Jahre später hinzu. Sie wurden zu Ortsteilen der Kreisstadt. Heute, 40 Jahre später, trauert kaum noch einer den alten Zeiten nach.
Das hat viel mit einem Amt zu tun, das hohes Ansehen genießt. Gemeint sind die Ortssprecher, von denen es insgesamt sieben gibt. Diese Herren - Sprecherinnen gab es bisher noch nicht - vertreten ihren Ortsteil im Stadtrat, aber auch gegenüber der Verwaltung. Und sie sind vor Ort erster Ansprechpartner - wie in früheren Zeiten der Bürgermeister. Zur Zeit sind das Andreas Schedel für Westernach, Georg Ritter für Heimenegg, Andreas Bader für Unterauerbach, Erwin Bufler für Gernstall und Unggenried und Christian Träger für Mindelau. Zusätzlich vertreten die Stadträte Manfred Salger (Oberauerbach) und Wolfgang Streitel (Nassenbeuren) als Sprecher die Anliegen ihrer Mitbewohner. Max Dolp war 30 Jahre Ortssprecher von Westernach. Die Begeisterung, Teil von Mindelheim zu werden, hielt sich anfangs in Grenzen. „In der Bevölkerung gab es große Angst, dass wir nur noch das fünfte Rad am Wagen sind“, erinnert sich Dolp. Vor allem die Älteren fürchteten, dass die Stadt sich nicht um Anliegen der Westernacher kümmern werde. Hier die Städter, dort die Dorfbewohner - das konnte aus Sicht der älteren Westernacher nicht gut gehen. Viele hätten es lieber gesehen, wenn ihr Ort zu Kammlach gekommen wäre.
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