Wenn Babys "still" geboren werden
Am zweiten Adventssonntag wird in den Wohnzimmern und Stuben das nächste Lichtlein am Adventskranz entzündet. Bis zum Heiligen Abend ist es nun nicht mehr weit. Doch am zweiten Advent werden weltweit noch aus einem anderen, weit weniger frohen Grund Kerzen angezündet: im Gedenken an verstorbene Kinder.
"Viele Familien stellen an diesem Tag Kerzen ins Fenster", erzählt Veronika Rist-Grundner vom Verein "Verwaiste Eltern Allgäu". Auch dabei geht es um Trauer, um die Bewältigung eines schrecklichen Ereignisses. Rist-Grundner begleitet Familien auf diesem schwierigen Weg, rund 600 bis heute. Die Sozialarbeiterin und Familientherapeutin, Jahrgang 1952, weiß, wovon sie spricht. Vor 21 Jahren starb ihr Sohn Simon, er wurde nur vier Monate alt. "Wir waren junge Eltern, es war unser zweites Kind", erzählt sie. Auch die fachliche Ausbildung der Eltern - sie Psychotherapeutin, er Kinder- und Notarzt - half in diesem Moment nicht weiter. "In dieser Situation waren wir Eltern; Eltern mit einem toten Kind im Arm." Während die Gesellschaft mit dem Tod von alten Menschen umgehen kann, steht sie meist ratlos da, wenn ein Säugling stirbt. "Wir hatten das Gefühl, dass wir alleine sind, dass nur uns das passiert ist", erinnert sich Rist-Grundner. Besonders hart trifft es auch Eltern, die eine Fehl- oder Totgeburt verkraften müssen. Wie alleine man sich dabei fühlt, hat Gisela Ledermann erfahren. Die junge Frau aus Bad Wörishofen hat zwei Babys verloren, durch Fehl- und Frühgeburt. "Still geboren", nennt Rist-Grundner diese Kinder.
Zeit zum Abschied nehmen
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