Edgar Putz, dem Leiter der Kommunalen Abfallwirtschaft am Landratsamt, ist wirklich nichts vorzuwerfen: Die Abfallbilanz, die er alljährlich im Umweltausschuss vorstellt, gibt einen umfassenden Überblick darüber, wie viel und welchen Müll die Unterallgäuerinnen und Unterallgäuer im Jahr zuvor verursacht haben. Und doch bleiben etliche Fragen offen. Nehmen Sie zum Beispiel den Rückgang beim Altfett um sage und schreibe drei Tonnen: Bedeutet das, dass die Landkreisbürger neuerdings gesünder leben und weniger Frittiertes genießen? Oder lassen sie – ganz sparsame Schwaben – das Fett einfach länger in den Fritteusen?
Kündigt das gesammelte Altglas einen wahren Babyboom an?
Oder beim Altglas: Mehr als die Hälfte der Gläser und Flaschen, die in den Containern landen, besteht aus Weißglas. Da würde man doch zu gerne wissen, was da mal drin war. Essiggurken vielleicht, die ein Hinweis darauf sein könnten, dass der Landkreis dem Zensus mit einem wahren Babyboom ein Schnippchen schlägt? Oder Marmelade, die den Unterallgäuer als kleinen Süßschnabel enttarnt? Denkbar wären natürlich auch haufenweise Schnapsflaschen, aber das darf als unwahrscheinlich gelten. Immerhin hat der Unterallgäuer als Bewohner des schönsten Landkreises Schwabens, Bayerns, ach, wahrscheinlich ganz Deutschlands ja wirklich keinen Grund, sich irgendetwas schön zu trinken.
Zumal er selbst großen Wert auf Schönheit zu legen scheint und alte Klamotten rigoros aussortiert: 15 Tonnen mehr wurden 2024 abgegeben. Dabei ist aber auch ein Zusammenhang mit dem eingangs erwähnten Altfett nicht auszuschließen: Weniger Frittiertes könnte zu schmaleren Hüften und so zu schlackernden Hosen geführt haben. Wie gesagt, Fragen über Fragen. Nur gut, dass es auch Konstanten gibt: Die gesammelte Wachsmenge, die auf eine romantische Ader schließen lässt, blieb unverändert bei einer Tonne.
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