Auf den ersten Blick ist das üppige Grün ja echt schön, bei näherem Hinsehen wird aber deutlich, dass Nesseln, hüfthohes Gras und ganz viel Giersch die noch schöneren Blüten verdecken, die sich trotz aller Konkurrenz aus dem Boden gekämpft haben. Auf einen Großeinsatz im Garten habe ich eigentlich keine Lust und beschäftige mich zunächst noch anderweitig. Am frühen Nachmittag jedoch ziehe ich aber doch die Gartenhandschuhe an und beginne, ein paar Brennnesseln auszureißen. Und wenn man schon dabei ist, kann eigentlich gleich auch der Giersch im anderen Beet dran glauben und überhaupt muss in den Ecken mal wieder gemäht werden und der Oleander sollte auch schon längst umgetopft sein. So hangelt man sich dann von einer Tätigkeit zur nächsten, hinter jedem weggeräumten Topf verbirgt sich eine neue Aufgabe und plötzlich ist schon Abend. Zufrieden lasse ich meinen Gartentag auf dem Sofa ausklingen. Aber ich habe die Rechnung offenbar ohne meinen Körper gemacht. Der scheint nämlich gar nicht zufrieden und gibt mir beim Aufstehen von der Couch klar zu verstehen, dass ich mich offenbar übernommen habe. Die Knochen knirschen und die Muskeln schmerzen. Ich fühle mich wie ein Hundertjähriger nach einem Marathon und auch der Gedanke daran, dass es draußen jetzt noch schöner grünt und blüht, hat in dem Moment wenig Tröstliches.
Aufgefallen
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