Haben Sie es auch gesehen, dieses zugegeben sehr dünne und auch sehr kurze, aber immerhin sicht- und spürbare blaue Band, das der Frühling am Wochenende hat wehen lassen? Es war nicht mehr die kühle Wintersonne, die da vom Himmel schien, nein, sie hat anders gestrahlt und auch schon ein bisschen gewärmt. So sah man auch sofort wieder Menschen, die ihren Kaffee (oder gar ein Eis?) draußen auf Caféterrassen oder vor der Eisdiele genossen haben. Für mich sind diese ersten Vorfrühlingstage immer der Start für morgendliche Gartenrundgänge. Da unter der Hecke müssten doch ein paar Winterlinge sein und wie schauen eigentlich die Lenzrosen im hinteren Beet aus? Auch wenn man seinen Garten schon seit Jahren in- und auswendig kennt, so beginnt jetzt doch wieder die Saison, in der man täglich etwas Neues entdeckt. Die Schneeglöckchen, die im vergangenen Jahr eher kümmerlich waren, haben heuer offenbar etwas nachzuholen. Die grünen Spitzen, die sie so energisch aus der Erde schieben, lassen auf viele Blümchen hoffen. Und dann sind da noch die knallig pinkfarbenen Winteralpenveilchen, die sich unter den Heckensträuchern überall selbst ausgesät haben und das Weiß und Gelb der anderen Frühblüher so richtig aufmischen. So eine kleine Blümcheninspektion macht auch bei feuchtem Nebel durchaus Spaß, aber wenn das blaue Band dazu flattert, ist es einfach viel schöner. Selbst wenn demnächst der Winter noch einmal zuschlägt, so bleibt die Gewissheit: Die ersten Blumen sind schon da, der Frühling kommt – früher oder später.
Aufgefallen
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