Erst riecht man ihn und dann entdeckt man sehr bald die großen grünen Flächen, auf denen im Wald gerade der Bärlauch üppig sprießt. Schon beim Gedanken an Bärlauchpesto, Spargel mit Bärlauch und ähnliche Köstlichkeiten läuft einem das Wasser im Mund zusammen und fast automatisch geht man in die Knie, um die aromatischen Blätter zu ernten. Doch dann nimmt das Drama seinen Lauf: Denn auch, wenn ich keine Großfamilie zu versorgen und eigentlich auch kaum Zeit zum Kochen habe, geht der Sammeltrieb mit mir durch. Ratzfatz ist die ganze Papiertüte voll und damit auch der Rest des Tages verplant. Denn daheim angekommen duldet das frisch gepflückte Kraut keine Bummelei und will sofort verarbeitet werden. Mit Öl, Käse und Pinienkernen wird Pesto draus und was dann noch übrig ist, wird einfach in reinem Öl eingelegt. Abends sind dann Gläser und Flaschen gefüllt, die Küche vom strengen Duft erfüllt und der Appetit auf Bärlauch leider komplett verflogen. Als dann beim Wegräumen ganz hinten im Regal auch noch eine Flasche Bärlauchöl aus dem vergangenen Jahr auftaucht, steht fest: Der nächste Spaziergang führt sicher nicht in den Wald.
Aufgefallen
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