Was für ein Zwitschern, Krächzen und Pfeifen! Jetzt im Frühling sind nicht nur sprichwörtlich alle Vögel schon da, sondern auch die, die gar nicht weg waren, singen aus Leibeskräften. Und weil es wärmer und abends länger hell ist, hat man auch viel mehr von den all den Piepmätzen. Anders als am winterlichen Futterhäuschen kann man sie jetzt nicht nur sehen und eben auch gut hören. Das zarte Piepen der Meisen und Finken oder der kräftige Gesang der Amsel erfüllen die Luft ebenso wie das aufgeregte Quaken der flatternden Stockenten, das raue Krächzen der Krähen und das Geschimpfe der Falkenmutter, die von den aufdringlichen Elstern genervt ist. Vielerorts ertönt auch das Geklapper der Störche und hin und wieder kann man die Trompetenrufe vorbeiziehender Kraniche hören. Eine akustische Überraschung war für mich kürzlich die Stimme eines Graureihers, der auf der Wiese von einem Tier aufgeschreckt wurde und eilig davonflog: Der Reiher ließ dabei zwei Schreie hören, die so schräg und schrill waren, dass sie beim besten Willen nicht zu seiner eleganten Erscheinung passen wollten. Vielleicht hat die Natur ihn deshalb zu einem eher stillen Vertreter seiner Gattung gemacht, der den Gesang lieber begabteren Vögeln überlässt.
Aufgefallen
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