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Bad Wörishofen: Mahnende Worte und Dank beim Neujahrsempfang

Bad Wörishofen

Mahnende Worte und Dank beim Neujahrsempfang

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    Pfarrer Andreas Hartmann, Rebecca Reisse, die Inhaberin der zweiten Pfarrstelle bei der evangelischen Kirche und Bürgermeister Stefan Welzel hatten zum  Neujahrsempfang in das evangelische Gemeindezentrum eingeladen.
    Pfarrer Andreas Hartmann, Rebecca Reisse, die Inhaberin der zweiten Pfarrstelle bei der evangelischen Kirche und Bürgermeister Stefan Welzel hatten zum Neujahrsempfang in das evangelische Gemeindezentrum eingeladen. Foto: Helmut Bader

    Es ist ein guter Brauch, dass zum Jahresbeginn die Kirchen und die Stadt Bad Wörishofen die vielen ehrenamtlich tätigen Bürgerinnen und Bürger zu einem Empfang einladen. Dieser findet reihum in den verschiedenen Pfarrgemeinden, einschließlich der Stadtteile statt. Diesmal richtete ihn die evangelische Pfarrgemeinde der Erlöserkirche in ihrem Gemeindezentrum aus.

    Zuvor jedoch fand ein oekumenischer Gottesdienst statt, bei dem es auch nicht an Ermahnungen zu friedlichem und respektvollem Umgang miteinander, auch in der Politik, mangelte. Mehr im Mittelpunkt standen jedoch die Dankesworte an die, die mit ihrem freiwilligen Einsatz das gesellschaftliche Miteinander besonders am Leben erhalten und bereichern. Aus aktuellem Anlass wurde hier diesmal besonders die Feuerwehr hervorgehoben.

    Die evangelische Kirchengemeinde hatte ein reichhaltiges Büfett bereitgestellt und die vielen Ehrenamtlichen kamen miteinander ins Gespräch.
    Die evangelische Kirchengemeinde hatte ein reichhaltiges Büfett bereitgestellt und die vielen Ehrenamtlichen kamen miteinander ins Gespräch. Foto: Helmut Bader

    Der Gottesdienst befasste sich speziell mit dem Thema „Schuld und Schuldiger“ nach dem Satz aus dem Vaterunser. Dies nutzte Pfarrer Andreas Hartmann zu einem besonders humorvollen Einstieg. Er suchte nämlich nach dem Schuldigen, der seine Kollegin Rebecca Reisse, die Inhaberin der zweiten Pfarrstelle bei der evangelischen Kirche, hierher versetzt habe. Denn zu dieser müsse er wegen ihrer Körpergröße doch immer ziemlich aufsehen.

    Die Ehrenamtlichen stehen im Mittelpunkt des Neujahrsempfangs

    Danach ging es jedoch ernster zu, als Pfarrer Hartmann danach fragte, wer eigentlich noch Verantwortung übernehmen könne, ohne Gefahr zu laufen, dass ihm daraus Schaden entstehe. Außerdem sei die überbordende Bürokratie oft ein weiteres großes Hindernis für ehrenamtliches Engagement. Deshalb galt sein ganz besonderer Dank genau diesen Anwesenden, die dies trotzdem tun. Er richtete am Ende die eindringliche Bitte an sie: „Machen Sie weiter“, denn helfen könne dabei nur eine stabile Gemeinschaft als Rückhalt.

    Rebecca Reisse hatte eine Anekdote zum Thema Schuld und Schuldiger, nämlich dazu, wie Kinder ihrer dritten Klasse in Bobingen dies missverstanden hätten. Diese hätten mit dem Satz nur die finanziellen Schulden gemeint. Sie rundete das Thema damit ab, dass dazu nicht zuletzt auch das Vergeben gehöre.

    Bürgermeister Stefan Welzel (CSU) fragte in seiner Rede nach den Vorsätzen für das neue Jahr und worauf es dabei ankomme. Als Antwort hob er den Umgang miteinander hervor und dass er diesen an drei Beispielen zuletzt positiv erfahren habe.

    Großes Lob für den Einsatz der Feuerwehr beim Großbrand im Parkhaus

    Dabei erwähnte Welzel den neuen Rettungswagen des BRK, der in Türkheim Unterfeld stationiert ist. Seit Neujahr sei er bereits 1700 Kilometer im Einsatz gewesen. Dies sei nur möglich, weil Menschen mit ihrem Einsatz dahinterstünden. Als Zweites nannte er die kürzliche Versammlung zum Dorfgemeinschaftshaus in Schlingen, wo die Menschen „miteinander sachlich und kompetent über Probleme geredet und um eine Lösung gerungen“ hätten. Dabei hätte er das große Engagement der Betroffenen erleben dürfen. Als Drittes erwähnte er den Brand des Parkhauses am Bahnhof, wo 200 Einsatzkräfte Großes in einer Gemeinschaftsaktion geleistet hätten. Ein Beweis, wie notwendig und wertvoll der Einsatz von einzelnen Menschen für die Gemeinschaft sei.

    Seine abschließende Frage war: „Worauf konzentrieren wir uns in Bad Wörishofen künftig und gelingt es uns, nicht alles als Pflichtaufgabe anzusehen, sondern sich auch selbst in die Gesellschaft einzubringen?“ Sein Wunsch sei es, Wertschätzung zu generieren. Außerdem „hätten wir keine Zeit für politische Konfrontationen“, so der Bürgermeister.

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